Der Grafenwiesenlift feiert sein 60-jähriges Bestehen
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- , Winterfrische, Skifahren
Grafenwiesenlift als zweites Standbein aufgebaut
Der Grafenwiesenlift in Tauplitz ist heute der letzte familiengeführte Tallift in der Region Ausseerland Salzkammergut. Im Jahr 1964 erschufen sich Franz und Josefine Sölkner damit ein zweites Standbein neben ihrer Landwirtschaft – wer hätte gedacht, dass Sohn Erich und Enkel Thomas Sölkner in zweiter und dritter Generation den Grafenwiesenlift nach wie vor betreiben? „Die vierte Generation ist auch schon da, meine Tochter ist jetzt fünf Monate alt“, erzählt Juniorchef Thomas stolz.
Skifahren, Nachtrodeln und Rindfleisch aus der eigenen Landwirtschaft
Gemeinsam mit seinen Eltern Karin und Erich betreibt Thomas den Grafenwiesenlift in Tauplitz, wo neben Skifahren auch Nachtrodeln und eine Skihütte mit Rindfleisch aus der eigenen Landwirtschaft angeboten wetden. Dass Kinder die Möglichkeit haben, „günstig und unkompliziert“ Skifahren lernen zu können, ohne dabei gleich in ein großes Skigebiet fahren zu müssen, ist Thomas dabei sehr wichtig. Auf vier Pisten können Anfänger wie auch Fortgeschrittene somit in Tauplitz Ort schnellen Skispaß erleben. Buhlten in den Anfangsjahren der Sölkners noch acht Tallifte in den damaligen Gemeinden Tauplitz, Mitterndorf und Pichl-Kainisch um Schneebegeisterte, so ist der Grafenwiesenlift nun als letzter Tallift übriggeblieben.
Wird es Nacht, verwandelt sich die Piste in eine beleuchtete Rodelbahn. Jeden Dienstag und Samstag – in den Ferien auch donnerstags – können Mutige die Grafenwiese auf einer Rodel runtersausen. Dazu stehen 90 Spezialrodeln zum Leihen bereit, die die Gäste bequem mit dem Lift zum Start der Rodelbahn bringen. Durch den tief verschneiten Wald geht es bergab, eine Zeitmessung neben der Piste ermöglicht es, die Geschwindigkeit des Rodelspaßes zu messen. „Dabei ist sogar ein Tempo von bis zu 60km/h möglich“, betont Thomas.
Die Rodelsaison startet am 26. Dezember 2024
So sorgt der Grafenwiesenlift für eine spannende Zeit: Die Rodelbahn etwa wird gerne für Familien- und Firmenfeiern gebucht, auch zu Sonderöffnungszeiten. Als letzter privater Liftanbieter müssen sich die Sölkners immer wieder Neues überlegen, weshalb kleine Skifans seit 2015 spielerisch die FIS-Regeln für richtiges Verhalten auf den Skiern im Vorbeifahren lernen und sich anschließend eine Urkunde dafür abholen.
"Für das Schnee niedertreten bekamen die Kinder früher eine Gratis-Skikarte"
Dass Kinder immer schon im Mittelpunkt des Grafenwiesenlifts standen, zeigen auch die Anfänge des Tallifts in den 1960er Jahren: Damals konnten sich die Nachbarskinder mit dem Niedertreten des Neuschnees eine Gratis-Skikarte verdienen, erzählt Erich Sölkner. Thomas ergänzt: „Bauernsöhne aus der Nachbarschaft nutzten den Grafenwiesenlift als Zuverdienst und verbrachten ihre Winter hier“. Damals waren zudem noch Holzbügel beim Lift im Einsatz, die jedem Skifahrer händisch gereicht werden mussten.
Positiver Blick in eine schneereiche Zukunft
Mit dem aufstrebenden Skitourismus in der Region investierte die Familie in den 1980er-Jahren erstmals in hochwertige Pistengeräte. Bereits seit 2001 sorgt eine Beschneiungsanlage samt Schneiteich – einem künstlich angelegten Speicherbecken, das zur Wasserversorgung von Beschneiungsanlagen dient – für ausreichend Schnee auf der Grafenwiese, denn auch „vor dem Schneeloch Tauplitz macht der Klimawandel keinen Halt und verkürzt die Winter“, so Thomas. Die Beschneiungsanlage produziert mit sieben weiteren Schneeerzeugern bis zu 20.000 Kubikmeter Schnee im Jahr. Der Junior-Chef betont: „Ohne diese Investition wäre an eine Fortführung des Skibetriebes nicht mehr zu denken.“ Trotz der bekannten Herausforderungen blickt Thomas positiv in die Zukunft und vor allem auf das heurige Jubiläumsjahr.