Der verkehrstechnischen Einfachheit halber nehme ich den Sessellift auf die Tauplitzalm. Von der Bergstation wandere ich hinunter zum Großsee und zum dahinter liegenden Märchensee. Nachdem das Öderntörl passiert ist, steige ich steil bergab zur Ödernalm, dann wandere ich ca. fünf Kilometer auf einer Forststraße das Öderntal Richtung Bad Mitterndorf hinaus. Nach dem „Rechenplatz“ ist die Schneckenalm das nächste Ziel. Die Almhütten dort sind nicht bewirtschaftet. Nach der Alm nehme ich den markierten Weg durch den Bergwald hinunter zum Grundlsee, nach Gößl. Nach rund 5 Stunden Gehzeit (- 900 Höhenmeter, + 150 Höhenmeter) tut ein belebendes Bad im See wohl. In dem kleinen Dorf ist ein Wirtshaus und eine Nächtigungsmöglichkeit leicht gefunden. Ich habe noch Zeit und Lust für einen Abstecher zum Toplitzsee.
Nächstes Ziel ist die Pühringerhütte
Am nächsten Tag geht es gleich wieder bergauf. Ich wähle den Weg Nr. 214 vom Dorf Gößl über den sogenannten „Hagl“ in Serpentinen steil hinauf, mehrmals eine Forststraße überquerend zum Kanzlermoos. Von dort steige ich durch den Draußenwald zum Draußengatterl, öfters auch wegen des steilen und schroffen Geländes „Grausengatterl“ genannt. Dann steigt der „Ausseer Weg“ über den Schafbühel zum Lahngangsee steil an. Der vordere Lahngangsee liegt ruhig am Fuß des Salzofens. Das flache Ufer ist für ein Bad bestens geeignet.
Die Salzofenhöhle - ältester Siedlungsplatz des Salzkammerguts. Zwischen 65.000 und 30.000 v.Chr. jagten die "Salzkammergut-Menschen" Höhlenbären.Als im Sommer 1924 zwei Jäger dort Schutz vor einem Unwetter suchten, sahen sie sich im Eingangsbereich um und entdeckten verschiedene Knochen. Bei den folgenden Grabungen wurden bald Berge von Knochen zutage gefördert. Schuldirektor Körber aus Bad Aussee erkannte, dass hier ein sensationeller Fund gemacht wurde. Weitaus die meisten Knochen und Zähne stammten von Höhlenbären, welche die heutigen Braunbären bis um ein Drittel an Größe übertrafen. Mit Hilfe eines Konservators vom „Haus der Natur" in Salzburg gelang es Körber, das gewaltige Skelett eines kompletten Höhlenbären zusammenzustellen. Es ist heute im Kammerhofmuseum in Bad Aussee ausgestellt.
Ich setze den Weg entlang des Lahngangsees bis zur Elmgrube fort. Beim dortigen Jagdhaus erinnere ich mich an eine Gedenktafel im Inneren der Hütte. Diese dokumentiert, dass hier die Kaiserin Elisabeth („Sisi“) anlässlich einer Wanderung im Toten Gebirge übernachtete. Auch Erzherzog Johann beschreibt eine Tour zur Elmgrube in seinem Tagebuch über seine erste Alpenfahrt im Jahre 1810. Nach insgesamt rund 4 Stunden und 930 Höhenmetern erreichte ich den Elmsee und die Pühringerhütte (1.638 Meter). Nach einer kurzen Rast und einer Stärkung – im Lager ist noch Platz zur Übernachtung – besteige ich noch das Rotgschirr (2.261 Meter), ein Gipfel mit herrlichem Blick hinein in den Karst des Toten Gebirges und zu seinem höchsten Gipfel, den Großen Priel (2.515 Meter). Ein wunderbarer Anblick bietet sich bei Sonnenuntergang: Das Rotgschirr leuchtet im Abendrot und spiegelt sich im Elmsee – ein Traum!
Auf zum Albert Appelhaus. Der folgende Tag bringt mich in rund 4 Stunden Gehzeit (650 Meter im Auf- und Abstieg) zum Appelhaus. Dazu muss ich zuerst wieder zurück zur Elmgrube, dann nach rechts hinauf zum Abblasbühel. Dort wähle ich der Aussicht wegen aber den steilen Anstieg zur Höhe des Wilden Gößl (2.062 Meter) und wieder hinunter zur Wiesenlacke. Dann folge ich dem Weg Nr. 201 unterhalb des Redenden Steines zum komfortablen Albert Appelhaus, ein Schutzhaus des Wiener Touristenvereines mit einer Zweigstelle in Grundlsee. Die letzte Etappe zum Altausseer See Ich entschließe mich, den Umweg über die Wildenseealm zu nehmen. Den Wildensee, der Alm etwas abgelegen, und den Glücksplatz „Jungfrauenbründl“, will ich auf jeden Fall besuchen. Dann aber wandere ich geradewegs hinunter zur Augstwiesen und danach hinauf zum Hochklopfsattel. Danach nehme ich den direkten Weg hinunter zum Altausseer See, über die Oberwasseralm und Stummern, danach flach hinaus zur Seewiese. Nach rund 5 Stunden und 930 Meter Abstieg ist das Ziel erreicht.