Das Kupferportal von Prof. Franz Weiß ist der Ausgangspunkt für den gleichnamigen Rundweg, der auch einen modernen Kreuzweg mit Werken der Künstlerin Roswitha Dautermann einbindet. Der Breitenfelder Kreuzweg stammt aus dem frühen 18. Jhdt. und ist einer der bedeutendsten Andachts- und Glaubenswege der Region. Mit der modernen Darstellung gelang eine Übersetzung der Leidensgeschichte Jesu in die heutige Zeit. An jeder Station ist eine ausführliche Beschreibung angebracht. Damit bietet der knapp einen Kilometer lange Weg die Möglichkeit der Auseinandersetzung mit dem eigenen Kreuz, es abzuladen und neue Lebenskraft zu schöpfen. Als Kreuzweg (Weg des Kreuzes, lateinisch via crucis) bezeichnet man einen der Via Dolorosa (schmerzensreiche Straße) in Jerusalem, dem Leidensweg Jesu Christi nachgebildeten Wallfahrtsweg wie auch eine Andachtsübung, bei der der Beter den einzelnen Stationen dieses Weges folgt. Seit der Zeit um 1600 wurden Kreuzwege mit vierzehn bebilderten Stationen errichtet.
Kurz der Landesstraße entlang geht es über einen Waldweg stetig bergab, bis man im Maigental auf die Straße links einbindet.Ab dort führt der Weg parallel zum 3-Kapellen-Weg (drei liebevoll gepflegte Kapellen säumen den Weg) hinauf auf den Höherberg und am Grat entlang eine Zeitlang mit tollen Aussichten Richtung. Über den malerischen Weinhügel führt der "Salvator-Mundi - Weg" hinunter nach Neustift, auf ebenen Wegen neben Äckern und Wiesen weist ein Stichweg zur Stieleiche (Quercus robur). Die Eiche hat einen Stammumfang von knapp 5 Meter, eine geschätzte Höhe von rund 25 Meter und der Kronendurchmesser beträgt durchschnittlich 20 Meter. Sie ist "nur" etwa 100 Jahre alt, der mächtige Wuchs erklärt sich durch die gute Wasser- und Nährstoffversorgung des Standortes. Diese hervorragende Einzelschöpfung der Natur ist wegen ihrer Schönheit und ihres besonderen Gepräges für das Landschaftsbild erhaltenswürdig und einer spirituellen Rast würdig. Ein Stück weiter erreicht man St. Kind. In der Filialkirche zum "Heiligen Andreas" sind zwei seltene Votivbilddarstellungen: "Die Kümmernis von St. Kind - die vom Kummer Befreiende". Seit der Mitte des 15. Jhdts. erzählen Heiligenlegenden von ihr, sie sei die zum Christentum bekehrte Tochter eines heidnischen Königs gewesen, die sich gegen die vom Vater erzwungene Heirat wehrte. Ihre inständigen Gebete um Verunstaltung wurden erhört: ihr wuchs ein Bart. Der erboste Vater ließ sie daraufhin ans Kreuz schlagen. Bevor sie dort starb, verkündete sie noch drei Tage lang ihren Glauben und bekehrte so viele zum Christentum, unter anderen ihren Vater, der reuevoll eine Gedächtniskirche errichtete und darin ein kostbar ausgestattetes Bildwerk aufstellen ließ. Vor dem Bilde geigte einst ein in Not geratener Spielmann, den die Heilige mit ihrem herab geworfenen kostbaren Schuh entlohnte. Der daraufhin des Diebstahls angeklagte Geiger bewies seine Unschuld, indem er erneut vor dem Bilde bittend, von der Heiligen den zweiten Schuh zugeworfen bekam. Ihr Gedenktag ist der 20. Juli. Weiter geht der Weg entlang der Gemeindestraße bis zur Sportanlage Breitenfeld. Von dort kommt man dem Gehweg entlang durch den Ort wieder zum Ausgangspunkt am Dorfplatz mit der wunderschönen Wallfahrtskirche zum Heiland der Welt (Salvator Mundi).