Der Hof-Elch Brutus | © STG | Bettina Hochreiner Der Hof-Elch Brutus | © STG | Bettina Hochreiner
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Flauschige Tiererlebnisse in Erzberg-Leoben

  • 7 Minuten Lesezeit
  • Sommer, Abenteuer für Groß & Klein
Kühe, Esel und Alpakas gehören in der Steiermark mittlerweile fast zum Landschaftsbild. Elche, Rentiere und Kamele eher weniger. Wir haben die süßesten Tiere in der Region Erzberg-Leoben gesucht, gefunden und gefüttert. Ein Einblick.

Das Wandern ist des Lamas Lust – so oder so ähnlich dürfte der Jingle von „Alpakas, Lamas und Rentiere zum Grünen See“ lauten. Begrüßt werden wir an unserem Tag in Erzberg-Leoben nämlich von Besitzerin Michelle, umgeben von rund 50 Lamas und Alpakas. Zwei davon, das braune Wooly-Lama Esprezzo und der schwarz-weiße Schmusekönig Aladin, werden uns auf unserem heutigen Spaziergang begleiten. Schnell lernen wir einige wichtige Lama-Fakten:

  1. Esprezzo geht gerne vor, Aladin verbringt seine Zeit währenddessen mit dem Austeilen von Bussis. Ducken muss man sich flott, sonst gibt’s einen Schmatzer.
  2. Keine Angst vor dem Spucken! Lamas und Alpakas spucken grundsätzlich nur untereinander, um Rang zu beweisen. Auf Menschen spucken sie, wenn sie falsch sozialisiert worden sind – deswegen darf man die Jungtiere nicht streicheln. Dann gibt’s später auch keine Spuck-Attacken auf menschliche Begleiter.
  3. Ebenso können Lamas nicht gehen und schauen gleichzeitig, und das äußert sich genauso lustig, wie es klingt. Wenn mein Begleiter Aladin nämlich durch die Gegend schauen möchte, bleiben wir stehen. Endgegner in dieser Situation ist die elektrische Heckenschere des Nachbarn, die haben wir besonders lange stehend angeschaut.

Von Rentieren und Elchen

Unser Weg führt uns an weiteren Gehegen des Hofes vorbei, und während Esprezzo und Aladin ein bisschen grasen, sehen wir uns die Rentiere und den Elch aus der Nähe an. Erstere heißen Comet, Cupid und Dasher – und laufen ruhig und zufrieden auf ihrer weitläufigen Wiese herum. Bis zu dem Zeitpunkt, wo Michelle uns ein bisschen Trockenfutter in die Hände leert, da kommen die Helfer des Weihnachtsmanns angelaufen und lecken uns die Handflächen leer.
Ein Gehege weiter ist der Elch Brutus zuhause. Dieser bekommt einen Kilo Karotten von uns verfüttert, aber dann doch aus sicherer Entfernung. Und während Elche grundsätzlich Einzelgänger sind, sind Michelle und ihr Team gerade auf der Suche nach einer Elch-Dame für ihren Brutus. Cupid (dt. Amor) aus dem Nachbargehege wird dann wohl für Herzerl in den Augen sorgen.

Von Alpakas im Rampenlicht

Zurück am Hof treffen wir im Herrengehege auf das Fotomodell Anton. Das kleine, weiße Alpaka ist wohl das meistfotografierte Tier in Tragöß, denn er hat absolut die Ruhe weg und bringt sich als echter Profi sofort in Fotoposition. Während ihm noch ein bisserl was von seinem Mittagessen aus dem Maul baumelt, lässt er sich kraulen, ablichten und einkleiden. Und wenn es im angrenzenden Hofladen ein „We love Anton“-Fanshirt gäbe, besäßen wir das jetzt.

Von kleinen und großen Flauschs

Ein Gehege weiter sind die Lama- und Alpaka-Stuten mit ihren Kleinen untergebracht. Und weil die Jungtiere manchmal nicht genug Milch von der Mutter bekommen können, um groß und stark zu werden, unterstützt Michelle mit einem Flascherl. Den Impuls des Streichelns müssen wir trotz Kindchenschema dringend unterdrücken, damit die Tiere später kein Spuck-Konzert veranstalten. In den Fingern kribbelt es aber schon deutlich.

Auch hier dürfen wir mit Trockenfutter aus den Händen füttern, und vier Lamaschnauzen gleichzeitig in einer Handfläche sind für mich auf jeden Fall eine neue Erfahrung. Während mich die Tiere also bis zum Ellbogen abschlecken, stellt uns Michelle die paar Dutzend Lamas und Alpakas alle beim Namen vor.

Von pubertierenden Kamelen

Darüber hinaus sind vom Innenhof aus noch einige weitere Tiere zu besichtigen. So zum Beispiel die Kamelfamilie, bestehend aus Jamal, Tamara und Karl. Wie auch beim Menschen sind Pubertierende keine Schönheiten und meist ein bisschen unförmig – und so sieht Karl noch besonders zerzaust aus. Bald wird er aber das schimmernde Fell seiner Eltern bekommen.

Von Nandus und Schweinchen

Unter den kleineren Hofbewohnern sind die beiden Mini-Hängebauchschweine Trüffel und Emma, sowie die Nandus mit den Namen Strauß, Alma und Amanda. Ebenso laufen drei verschiedene Hühnerrassen und acht Hofkatzen herum –die zehn Zwergrinder pendeln zwischen Stall und Alm.

Noch mehr Flausch

In jedem Fall gibt es am Hof viel zu erleben. Besucher:innen können bei einem Spontan-Besuch die Innenhof-Tiere besichtigen, sehen so aber die Rentiere und Brutus nicht. Diese lassen sich bei einer Alpaka- und Lama-Wanderung besuchen. Ebenso gibt es Ein- oder Zwei-Tages-Trekkings mit den Tieren, Fotoshootings (Hallo, Anton!) und sogar Alpaka-Yoga. Die Erlebnisse sind aber vorher zu buchen.

Viele, viele weitere Stunden hätten wir noch bei „Alpakas, Lamas und Rentiere zum Grünen See“ verbringen können, aber heute steht noch so Einiges am Programm, mehr dazu dann nächste Woche.

Was aber ganz ohne Frage feststeht: Wir kommen wieder.

Dieser Artikel ist in freundlicher Zusammenarbeit mit der Region Erzberg-Leoben entstanden. 💚