Kraftquelle Wald
- Winter, Grünkraft Steiermark
Warm einpacken und raus an die frische Luft: Es gibt nichts Schöneres, um den Kopf wieder freizubekommen als einen Spaziergang durch den Wald. In der Steiermark ist man da besonders gut aufgehoben, denn mit einem Waldanteil von 62 Prozent ist sie das grünste Bundesland Österreichs. Zeit also, sich auf eine kleine Entdeckungsreise zu machen.
Auf tierischer Spurensuche
Auch wenn in den steirischen Regionen Schnee liegt, lassen sich im weichen Waldboden Tierspuren leicht erkennen. Man muss nur ein offenes Auge dafür haben und wissen, wie sie gedeutet werden. Die einzelnen Fußabdrücke von Reh, Fuchs, Hase und Co. werden auch Trittsiegel genannt. Jedes Tier hinterlässt dabei seinen ganz typischen Abdruck. Wenn sich mehrere Trittsiegel aneinanderreihen, nennt man das Fährte (bei Hirsch, Reh, Stein- oder Gamswild) oder Spur (bei allen anderen Tieren). Profis können daran aber nicht nur die Tierart erkennen, sondern auch das Alter und das Geschlecht.
Vor allem in den frühen Morgenstunden und in der Dämmerung herrscht im Wald reges Treiben. Doch Vorsicht: Bei allem Entdeckerdrang sollte man unbedingt darauf achten, die Tiere nicht in ihrer Winterruhe zu stören und der Natur achtsam zu begegnen. Wer sich nicht alleine auf Spurensuche begeben will und außerdem noch mehr über das richtige Verhalten im Wald erfahren möchte, kann sich im Nationalpark Gesäuse einer geführten Wanderung anschließen.
Waldbaden und Waldspaziergänge im Winter
Eine tolle Möglichkeit, die Natur ganz bewusst zu erleben ist das Waldbaden. Dabei nehmen wir unsere Umgebung ganz bewusst und mit allen Sinnen wahr. Das hilft nicht nur dabei Stress abzubauen und zur Ruhe zu kommen, sondern hat auch einen positiven Effekt auf unsere Gesundheit. Im Winter bieten sich für dieses Naturerlebnis vor allem Nadelwälder an: Hier liegen besonders viele Terpene in der Luft, die für die wohltuende Kraft des Waldes zuständig sind. Also dick einpacken und schon kann es los gehen.
Tipp: Augen zu machen und bewusst nur mit den Händen spüren. Wie fühlt sich das feuchte Moos zwischen den Fingern an? Die knorrige Rinde? Die Nadeln des kleinen Zweigs? Das sinnliche Erleben ist eine erholsame Abwechslung zu den visuellen Reizen in unserem Alltag.
Hier ein paar Ideen für den nächsten Waldspaziergang:
Die ersten Frühlingsboten entdecken
Mit den ersten warmen Temperaturen blitzt auch schon das zarte Grün aus dem Waldboden hervor. Langsam stellt sich die Natur wieder auf den Frühling ein und beeindruckt uns Menschen mit ihrem Farbenspiel. Den Beginn machen die geschützten Schneerosen, die man vielerorts mit ein bisschen Glück entdeckt. Ein tolles Naturschauspiel lässt sich in der Nähe von St. Ruprecht an der Raab bewundern: Auf dem nährstoffreichen Boden im Mühlwald blühen Jahr für Jahr tausende Frühlingsknotenblumen. Und auch die Bärlauchsaison hat in vielen Gebieten der Steiermark bereits begonnen: Vor allem die Laubwälder der Murauen im Thermen- & Vulkanland sind für ihr reiches Vorkommen bekannt. Der unverkennbare Knoblauchduft weist einem den Weg. Ein wohltuendes Erlebnis für alle Sinne!
Wissenswertes zum Thema Wald
Wer gemeinsam mit Kindern unterwegs ist, kann die Auszeit im Wald auch spielerisch verbringen. Der Rundwanderweg „Wald zu Wald“ ist 6,7 km lang und vermittelt an 11 informativen Stationen alles zum Thema Wald und seiner wichtigen Rolle im Klimaschutz. Die Waldschule von Peter Rosegger am Alpl dient dabei als Ausgangspunkt. Entlang des Wanderwegs geben Waldbesitzer Auskunft, warum sie bereits seit Generationen ihre Wälder bewirtschaften, wie sehr sie auf eine nachhaltige Entwicklung achten und mit welchen Herausforderungen sie aufgrund der Klimaveränderungen konfrontiert sind. Spannend und informativ – auch in der kälteren Jahreszeit.