Admont: Von Bibliotheken und Bergwelten
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- Kulturgenuss im Grünen, Sommer
Das "achte Weltwunder" der damaligen Zeit
Die Stiftsbibliothek Admont
Die Admonter Stiftsbibliothek ist ein im Jahre 1776 vollendetes Gesamtkunstwerk des Spätbarocks. Die größte Klosterbibliothek der Welt hat sich über die Jahre hinweg zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelt, als nicht zuletzt die Talkshow Moderatorin Oprah Winfrey die Werbetrommel für die Bibliothek rührte.
In sieben Gewölbekuppeln kann man eindrucksvolle Fresken bewundern, die vor beinahe 250 Jahren durch den 80-Jährigen Bartolomeo Altomonte liebevoll aufgebracht wurden und bis heute nichts an Strahlkraft verloren haben. Des Weiteren kann man sich auf die Suche nach einer der vier verborgenen „Geheimtüren“ begeben. Hoch oben durch die Galerien wandeln kann man dank der Initiative „Discover Culture“, welche eine virtuelle Brücke zum realen Kulturerlebnis darstellt.
Virtuell, aber natürlich auch vor Ort kann man spannende Informationen zum Prunksaal erfahren. So müsste man zum Beispiel die über Gewichte gesteuerte Uhr 45 Minuten lang aufziehen, damit sie ein Jahr lang ticken kann. Außerdem wandelt man im Saal auf einem großen Kunstwerk für sich: So entdeckt man bei genauer Betrachtung auf dem Marmorboden das Wappen des Stifts oder unterschiedliche Würfel- und Stufengebilde. Alle Stufengebilde führen dabei in dieselbe Richtung – nämlich zu den Büchern und somit zum Wissen.
Tipp: Klosterbibliothek bei Nacht erleben
Vom Mittelalter zur Gegenwart
Das Groß-Museum des Stiftes Admont
Über drei Geschosse erstrecken sich vier Museen mit abwechslungsreichen Sonderausstellungen auf einer Ausstellungsfläche, die so groß ist wie 36 Einfamilienhäuser. Das Stift beherbergt in etwa ein Kunsthistorisches Museum, ein Naturhistorisches Museum aus der Zeit von 1866-1906, ein Gotik Museum und ein Museum für Gegenwartskunst.
Zahlreiche Zusatzausstellungen runden das Museumsangebot ab, so zum Beispiel ein eigener Erlebnis-Raum zum „Nationalpark Gesäuse“. In der Museumswerkstatt kann man Workshops besuchen, wo man die Schreibweise der Mönche erlernen oder sich Wissen über Heilkräuter aus der Klostermedizin aneignen kann. Im Stift wird bewusst versucht, alle Sinne anzusprechen. Die Spezialsammlung „Jenseits des Sehens – Kunst verbindet Blinde und Sehende“ ist dabei gewiss einzigartig.
Zum kulinarischen Genuss öffnet der Stiftskeller inmitten des historischen Stiftareals seine Tore. Hier kann man direkt neben dem prachtvollen Rosengarten traditionelle Gerichte, frische Mehlspeisen und Weine und Säfte aus der stiftseigenen Produktion genießen.
Wer sich nach einer gelungenen Mahlzeit die Beine vertreten will, der nimmt am besten die Außenanlage des Stifts genauer unter die Lupe. Hier kann man einen 500 Meter langen Literaturpfad entlang spazieren, den Admonter Kräutergarten beschnuppern oder einfach nur am Stiftsteich die Seele baumeln lassen.
Auf den Spuren des Luchses
Das Gesäuse
Zahlreiche Aktivitäten in und rund um Admont gilt es zu entdecken. So kann man sich aufs Rad schwingen und den Ennsradweg von Admont bis in den Nationalpark Gesäuse erradeln. Auch zahlreiche kleinere Radwege laden zum Radeln ein, so zum Beispiel der Hintergebirgsradweg, der unter anderem auf der ehemaligen Trasse der alten Waldbahn und durch alte Felsentunnels entlang eines glasklaren Gebirgsbaches führt.
Die Reichensteingruppe, wessen markantester Gipfel die Spitze des Admonter Kalblings ist, ist ein wahrhaft alpines Kleinod in der Region. Von gemütlichen Almwanderungen bis hin zu anspruchsvollen Klettertouren findet man auf der Kaiserau nebst Admont und rundherum alles was das grüne Herz begehrt. Die Klinkehütte stellt dabei nicht nur einen zentralen Ausgangspunkt für Wanderungen dar. Sie bietet die Möglichkeit für Alpinkurse und lädt zum gemütlichen Beisammensein ein.
Auf den Spuren des Luchses wandert man entlang des „Luchs Trail“, welcher für Wildnis, Artenvielfalt und Vernetzung steht und dabei geschickt die drei Schutzgebiete Kalkalpen, Dürrenstein und Gesäuse verbindet. Die Schutzgebiete haben es sich zum Ziel gesetzt, Wildnis wiederherzustellen, zu erhalten und zu schützen. Es ist zwar unwahrscheinlich, die scheue Wildkatze leibhaftig zu Gesicht zu bekommen, dennoch „Augen auf – Ohren auf“ – vielleicht gehört man zu der gesegneten Minderheit, die einen Luchs tatsächlich einmal in freier Wildbahn erspähen darf.