

Im Heiligen Jahr 2025: Unterwegs zwischen Natur, Geschichte und Sinn
- 5 Minuten Lesezeit
- Sommer
Ein Weg mit Geschichte
Die Legende erzählt, dass der Benediktinermönch Magnus im Jahr 1157 vom Stift St. Lambrecht aus mit einer Marienstatue aufbrach. Ein unüberwindbarer Fels versperrte ihm den Weg, doch dieser spaltete sich, und Magnus errichtete an diesem Ort eine "Zelle" – Mariazell war geboren.
Sieben Etappen voller Vielfalt
Knapp eine Million Wallfahrer pilgern Jahr für Jahr nach Mariazell in den Norden der Steiermark, ein Teil davon auf dem Mariazeller Gründerweg. Dieser führt von St. Lambrecht zur Magna Mater Austriae. Der Pilgerweg zum größten Wallfahrtsort Mitteleuropas ist gesäumt von pittoresken Orten, teils hoch alpinem Gelände und kultur-historischen Kostbarkeiten. ⛪
Der Mariazeller Gründerweg ist in sieben Etappen unterteilt, die individuell angepasst werden können:
- St. Lambrecht – Oberzeiring: Durch die St. Lambrechter Klamm über Teufenbach, Scheifling und Unzmarkt-Frauenburg nach Oberzeiring.
- Oberzeiring – Seckau: Über die Lorettokapelle, Dirnberghöhe und Gaaler Höhe nach Seckau.
- Seckau – Mautern: Über Maria Schnee und den Bremstein nach Mautern.
- Mautern – Vordernberg: Durch Kammern und über den Tausendsattel nach Vordernberg.
- Vordernberg – Aflenz: Über den Präbichl und die Polsterhöhe nach Aflenz.
- Aflenz – Seewiesen: Durch das Hochschwabgebiet nach Seewiesen.
- Seewiesen – Mariazell: Der finale Abschnitt führt über den Seeberg nach Mariazell.
Die Etappen variieren in Länge und Schwierigkeit, von sanften Hügeln bis zu alpinen Herausforderungen. Pilger sollten ihre Route entsprechend ihrer Kondition planen und sich über Unterkünfte im Voraus informieren. 🗺️
Die Steiermark als Ort der Ruhe und Orientierung
Kirchen wie die Basilika in Mariazell oder das Stift St. Lambrecht sind Anziehungspunkte mit jahrhundertealter Geschichte. Doch es sind vor allem auch die Wege dorthin, die im Jubiläumsjahr besondere Aufmerksamkeit verdienen. Denn sie bieten das, was viele heute suchen: Zeit für sich, Klarheit im Kopf und Bewegung in der Natur – ohne Leistungsdruck, dafür mit umso mehr Tiefgang.
Weitwandern, Pilgern oder einfach bewusst unterwegs sein – die Steiermark präsentiert sich 2025 als Region für Auszeit, Reflexion und regionale Entdeckungen. Auch Gäste ohne kirchlichen Hintergrund finden hier attraktive Angebote für eine andere Art von Urlaub. Denn das moderne Pilgern ist längst mehr als ein kirchliches Ritual: Es ist ein Trend zu bewusster Bewegung, zur Entschleunigung und zur Selbstreflexion – verbunden mit regionalem Genuss und naturnaher Erholung. 💚
Spirituelle Auszeit im Kloster
Ohne Smartphone, Fernseher oder andere Ablenkungen genießt man hier eine besinnliche Atmosphäre der inneren Einkehr. Schon seit Jahrhunderten vermitteln Stifte und Klöster Ruhe und Harmonie und sind damit ideale Rückzugsorte, um innezuhalten und sich selbst zu spüren, sowie auch die eigenen Sinne zu schärfen und die Konzentration und die Gedanken wieder auf das Wesentliche zu lenken.
Die Stifte und Klöster laden ein, in ruhiger Umgebung abzuschalten und dem Stress zu entfliehen. Bei einer Auszeit in diesem friedvollen Umfeld, weit weg von den Belangen des Alltags, schöpft man neue Kraft und Energie. Und man findet wieder einmal Zeit, um darüber nachzudenken, welche Dinge und Werte im Leben wirklich Bedeutung haben.
Praktische Hinweise
🥾 Ausrüstung: Gute Wanderschuhe, wetterfeste Kleidung und ausreichend Verpflegung sind unerlässlich.
🏔️ Orientierung: Der Weg ist durchgehend beschildert, dennoch sind Wanderkarten oder GPS-Geräte empfehlenswert.
🏘️Unterkünfte: Frühzeitige Reservierung wird empfohlen, insbesondere in den Sommermonaten.
🚌Öffentliche Verkehrsmittel: Bus- und Bahnverbindungen ermöglichen flexible Etappenplanung.
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Weitere Wege nach Mariazell
Der Mariazeller Weg 06: Zwei Wege, ein Ziel
Eine der bekanntesten Routen ist der Mariazeller Weg 06, der in zwei Varianten durch die Hochsteiermark führt. Startpunkt ist Eibiswald in der Südweststeiermark – von dort geht es rund 227 Kilometer bis nach Mariazell. Die Strecke lässt sich in rund 80 Stunden Gehzeit bewältigen und führt vorbei an Kapellen, Kirchen, Museen und kleinen Gasthöfen.
Bei Fischbach/Schanz teilt sich der Weg – je nach Variante erwartet man sanftes Hügelland oder alpines Gelände. Besonders praktisch: Das „Mariazeller Pilgerbuch“ liefert spirituelle Impulse ebenso wie Infos zu Etappen, Unterkünften und Einkehrmöglichkeiten.
Die Via Sacra: Von Wien nach Mariazell
Die traditionsreichste Verbindung ist die Via Sacra – der älteste Pilgerweg Österreichs. Seit über 800 Jahren führt diese Route von Wien über Heiligenkreuz, Lilienfeld und Annaberg bis nach Mariazell. Gesäumt ist der Weg von historischen Kirchen, Klöstern und kleinen Kapellen.
Die insgesamt rund 120 Kilometer lange Strecke kann in fünf bis sechs Tagesetappen bewältigt werden und eignet sich sowohl für sportliche als auch gemütlichere Wanderer. Wer möchte, kann Teilstrecken mit dem „Mariazeller Autobus“ abkürzen oder individuell anpassen. Der Fokus liegt auf Kultur, Bewegung und innerer Balance.