Wandern in den steirischen Bergen
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- Wanderroute Vom Gletscher zum Wein , Sommer, Herbst, Frühling
Die immense Auswahl an Bergen bietet uns reichlich Ziele und lässt uns das Neue im Vertrauten finden. Wir stellen hier einige Bergpersönlichkeiten vor - bekannte wie auch vielleicht Ziele der zweiten und dritten Reihe, die aber ebenso beeindruckend sind. Eines kann wohl garantiert werden: Es ist für jeden der "passende" Berg dabei.
Seine Majestät
Dachstein
Der Gipfel des Hohen Dachstein trohnt mit seinen 2.995 m über Ramsau am Dachstein und liegt genau an der Grenze zwischen der Steiermark und Oberösterreich. Viel wurde schon über ihn geschrieben und noch mehr Fotos wurden gemacht und gepostet - bei einer Analyse der APA-Comm wurde sogar festgestellt, dass der Dachstein mit rund 217.000 Postings im Jahr das beliebteste alpine Fotomotiv Österreichs ist. Besonders attraktiv macht den Start der Wanderroute "Vom Gletscher zum Wein" wohl auch das Dreigestirn von Torstein, Mitterspitz und Dachstein.
Im Jahr 1810 gelang Erzherzog Johann die erste Überquerung des Dachsteinmassivs. Erstmals bestiegen wurde der Hohe Dachstein von Peter Gappmayr 1832, zwei Jahre später erfolgte die Besteigung durch die Gebrüder Adam und Peter Gappmayr gemeinsam mit Karl Thurwieser. Unzählige bedeutende Menschen - von Malern, Schriftstellern, Forschern und Adeligen, Bergsteigern, Kletterern und Höhlenforschern bis zu Bergleuten oder auch Handwerkern - haben mit ihren Arbeiten, Werken und Erschließungen diesen Berg geformt.
Apropos Klettern: Ramsau am Dachstein gilt heute als das Klettersteiggebiet Nr. 1 in Österreich.
Ein Berg voller Wasser
Hochschwab
Das Hochschwabmassiv ist das wohl wichtigste Karstgebiet Österreichs, denn mit seinem Wasserreichtum versorgt er die Millionenstadt Wien und Graz mit reinstem Trinkwasser. Am Hochschwab mit seinem 2.277 m hoch gelegenen Gipfel wandert man quasi ständig über das klare Nass. 60 Prozent des Wiener Trinkwassers gelangen über die II. Wiener Hochquellwasserleitung in die Bundeshauptstadt. Beeindruckende 10.000 Liter pro Sekunde rauschen nach der Schneeschmelze allein aus der Kläfferquelle, die Wien versorgt. Der Trinkwasserbedarf von Graz wird zu rund 30 Prozent vom Hochschwab gedeckt.
Unzählige Touren führen auf das Massiv, das sich vom Leopoldsteinersee bei Eisenerz bis zum Seebergsattel erschließt. Apropos Wasser: Unser Wandertipp ist der Besuch des Sackwiesensees, der auch an der Wanderroute "Vom Gletscher zum Wein" liegt. Romantisch von urigem Bergwald und Almwiesen umgeben, ist er nicht nur der höchstgelegene See im Hochschwabmassiv, sondern auch der wärmste und lädt zur Abkühlung ein.
Tourentipps entlang der Wanderroute "Vom Gletscher zum Wein"
Der Panoramaberg
Zirbitzkogel
Es ist ein sanftes, weiches Land und dennoch alpin: Auf einer Höhe von 800 bis 2.400 Metern erstreckt sich der Naturpark zwischen Zirbitzkogel im Osten und der Grebenzen im Westen. Harte und schroffe Gipfelfelsen umschließen die zumeist engen Täler im Alpenraum, doch hier am Fuße des Zirbitzkogel ist das anders, genauer gesagt eigentlich umgekehrt.
Der stattliche 2.397 Meter hohe Gipfel des "Zirbitz", wie er von den Einheimischen genannt wird, thront unumstritten über dem Naturpark, der zur Erlebnisregion Murau zählt. Er ist einer der schönsten und imposantesten Aussichtsgipfel Österreichs und liegt ebenfalls an der Wanderroute "Vom Gletscher zum Wein". Von hier aus überblickt man den gesamten Süden Österreichs bis nach Italien und Slowenien. Die wohl beste Aufstiegsvariante ist mit Start bei der Tonnerhütte. Alternativ bietet sich auch der Aufstieg von der Winterleitenhütte auf der Ostseite in der Erlebnisregion Murtal an. Welchen der beiden man auch nimmt, eines ist garantiert: ein unvergesslicher Ausblick auf die umgebende Bergwelt mit den Karawanken und Karnischen Alpen im Süden und den Tauern im Norden.
Es sind aber auch seltene Pflanzen und Tiere wie das Dreizählig-Labkraut und der Mornellregenpfeifer oder die Kiefernart Zirbe selbst, die den Zirbitzkogel zum beliebten Wanderziel machen. Begibt man sich nach erfolgreichem Gipfelsturm wieder ins Tal, so gelangt man nahe dem Ort Mühlen ins naturkundlich interessante Hörfeldmoor. Dieses rund 100 Hektar umfassende Riesenfeuchtbiotop lädt mit seinem herrlichen Erkundungspfad zum Entdecken einer ausgefallenen Pflanzen-, Amphibien- und Vogelwelt ein. Mooreidechse und Feuerfalter sind hier heimisch und verstecken sich vor allzu neugierigen Blicken im dichten Schilf oder auf einer der wunderbar blühenden Sumpfwiesen.