Kleine, aber feine Biererlebnisse
- Kulinarische Schätze, Herbst
Bevog und die Neugierde
„Bei Bevog halten wir nichts von etablierten Normen – in Bad Radkersburg gestalten wir unsere Biere auf eigene Art und Weise, so wie wir es kennen", sagt Braumeister Vasja unverblümt. Daher ist es auch kein Wunder, dass die Mikrobrauerei Bevog aus Neugierde und verbunden mit der Herausforderung, neue Erfahrungen im Bereich der Biergeschmäcke zu machen, entstanden ist. Die Biere mit Charakter und Seele werden mit dem Ziel gebraut, die Grenzen des Bekannten und Etablierten zu überschreiten. Bevog widmet sich Bieren mit einer höheren Gärung, die als Ale Biere bekannt sind. Der Ursprung dieser Biere liegt zwar in England, jedoch gewinnt diese äußerst vielfältige Biersorte in den letzten Jahrzehnten immer mehr an Boden. Typisch Bevog: Der Bierstil, für den man sich entscheidet, wird zerlegt, mit einem breiten Spektrum erworbenen Wissens, Ideen und Ansichten erweitert und dann zusammengefügt und vervollständigt.
Verkosten kann man die vielen unterschiedlichen Biersorten in der Brauerei mit Blick durch eine Glaswand ins Sudhaus. Auch Nicht-Biertrinker:innen sind herzlich willkommen, es werden ebenso verschiedene alkoholfreie Getränke oder Kaffee angeboten.
Lava Bräu
Die kleine Brauerei im Herzen des Thermen- & Vulkanlandes ist auch eine vielfach ausgezeichnete Whiskymanufaktur. Größter Wert wird auf sorgsam ausgewählte Zutaten in Bioqualität und die intensive Beschäftigung mit der Fertigung gelegt, um unvergleichlich geschmackvolle Biere herstellen zu können. Die Bio-zertifizierten Rohstoffe stammen aus dem Mühlviertel in Oberösterreich. Roman Schmidt: „Der Wilde Westen wird gerne als spannende Pionierzeit romantisiert. Auch unser West, ein Bio Pilsner, ist Pionierarbeit. Das fruchtige Pilsner war Lava Bräus erstes Brauwerk. Es begeistert wilde Abenteurer genauso wie klassische Biertrinker. Neben dem West gibt es im Sortiment der Brauerei in Auersbach auch das Pale Ale in einer steirischen Interpretation: Untypisch untergärig, exotische Hopfenfrucht am Gaumen und die kraftvolle Farbe erinnern an die Morgenröte im Osten.
Bei Lava Bräu wird aber auch dunkles Bier oder sogar Himbeer-Bier hergestellt, das eisgekühlt die perfekte Erfrischung in den Sommernächten ist. Bei Erlebnisführung durch die kleine, feine Bierwerkstatt kann man die Biere verkosten.
Noom Wild Ales
Bei Noom in Riegersburg dreht sich seit 2018 alles um historische Bierstile, wilde Hefen und Fingerspitzengefühl – das Ergebnis sind im Holzfass gereifte, vielschichtige Biere für besondere Momente. Die verwendeten Hefen sind ein wilder Mix von unterschiedlichen Pflanzen und Früchten von Hanf-, Holunder-, Löwenzahnblüten, bis zu Muscaris-Trauben.
Gebraut wird nach dem Rhythmus der Natur, jedes der Biere ist eine einmalige Kreation, für die ausschließlich biologisches Malz und Getreide verwendet wird. Spontane Gärung & wilde Hefen – das ist Noom. Durch die gemischte Vergärung braucht das Bier viel Zeit, um sich zu entfalten. Die Biere gären und reifen für sechs bis 18 Monate in Barrique-Fässern. Im Vergleich zur klassischen Bierproduktion geben wir sehr viel Einfluss und Kontrolle ab und lassen der Natur ihren Lauf. Und das meint man bei Noom wortwörtlich. Es gibt kein Standardsortiment und jedes Bier wird in kleinen Chargen von ca. 450 Litern hergestellt und ist so lange verfügbar, bis die letzte Flasche ausgetrunken ist. Durch die spontane Gärung ist jedes Bier einzigartig und lässt sich außerdem sehr gut für viele Jahre im Keller einlagern.
Indie Beer mit Charakter
Walhalla steht für modernes „Craft Beer" mit steirischer Handschrift. Handgebraut in kleinen Mengen, und mit Blick für besondere, regionale Zutaten. Die Biere kann man auch als echten Hopfen-Schampus bezeichnen, weil alle Biere in der Flasche nachgären. „Falstaff" zeichnete die ganzjährig erhältlichen Biersorten aus, auch bei der Österreichischen Staatsmeisterschaft gab es Preise. Die Bierwelt von Walhalla umfasst Biere der Saison: Mal ein Pale Ale mit Holunderblüten, mal ein Brown Ale mit altem Brot, mal ein Saison mit Isabella-Trauben, mal ein Böhmisches Dunkles Lager mit Tannenreisig. Mal traditionell, mal experimentell, immer spannend und bedingungslos süffig. Und steirisch, wie das Hausbier namens Sterz Ale. Der Malzkörper ist extra schlank, weil wir hier Polenta aus dem Vulkanland mit einbrauen. Durch Hopfung während der Gärung wird dieses Goldstück niemals langweilig.
Terra Cervisiae Schützing
Ein Bier, das die Welt vereint! Und das in kürzester Zeit, denn in Schützing (Riegersburg) wird erst seit 2019 gebraut. Angefangen hat es mit ein „bisserl kochen“ im Rexhef'n der Mama. Heute gibt es eine überschaubare Menge an wunderbaren Craft-Bieren, die von Juniorchef Stefan kreiert werden. Stefan liebt nahe und ferne Länder, die sich in den Namen der Biere wiederfinden. Neben dem „Riegersburg“ mit Honig aus der eigenen Imkerei oder dem "Kornberg" mit Holunderblüten aus eigenem Anbau steht das kräftige „Havanna". Durch den speziellen Hopfen ziemlich exotisch, in der Farbe dunkel und insgesamt sehr kräftig denkt man beim ersten Schluck an eine fette Ledercouch in einem Club im nächtlichen Havanna. Der Star unter den Bieren ist aber das „Schützing", hergestellt aus wildem Hopfen rund um das Haus.
Der Name ist auch rasch erklärt: Terra heißt im Lateinischen Erde und wird mit ein bisschen Asterix ergänzt, in dessen gallischem Dorf bei den Feiern stets „Cervisiae" (Bier auf Latein) getrunken wird. Infos zum „Zaubertrank" gibt es hier:
Hermax Bräu
Idyllisch abgelegen liegt der Bauernhof von Hermann Nothdurfter, wo seit 1999 "mit der natürlichen Kraft des Drachens" spezielle Biere gebraut werden. In einer 140-Liter-Sudpfanne blubbert es heftig, wenn der Brauer Hand anlegt und noch mit dem sogenannten Braupaddel umrührt. Unterstützt wird er bei der Herstellung von Stout oder Hanfbier von Martin Klöpfer.
Im hellen Pils sei unverkennbar der Celeja-Hopfen aus Leutschach herrauszuschmecken, heißt es von Gerstensaftexperten. Ganz Mutige wagen sich ans Mais-Pils oder Schafgarbenbier oder, Achtung, ganz heiß, lassen gleich ein Glühbier zischen. (K)ein Wunder, "draconis vi naturalis" - mit der natürlichen Kraft des Drachen, ist eben fast alles möglich. Wohl an, ihr edlen Ritter, möge der Zaubertrank seine Wirkung tun!
Eders Bio Bier
Helmut Eders Braukarriere begann 2011 mit einer Führung bei Flamberger Bier und einem anschließenden Brauseminar in Wien, von dem er mit seinem ersten eigenen Sud nach Hause kam. Weil ein Sud einmal Teile der Küche überschwemmt hatte, kaufte er sich eine 25-Liter-Braueule, 2016 investierte er in eine neue Anlage. So wurde ein jahrelanger Traum Realität: Das Bierbrauen am eigenen Bauernhof, wo die Braugerste gesät und geerntet wird. Weil Helmut Eder die Landwirtschaft 1995 auf Bio umgestellt hat, darf Eders Bio Bier das Gütesiegel der Austria Bio Garantie sowie das EU Bio-Logo führen. Neben der Natürlichkeit der Produkte wird auch auf deren hohe Qualität geachtet. Mit der 4- bis 6- wöchigen Reife in Flaschen oder in den Fässern wird unter anderem die natürliche, während der Reife entstandene Kohlensäure im Bier feiner gebunden, es muss keine Kohlensäure zugesetzt werden.
Die kleine Brauerei in der Rennmühlstraße wurde in den letzten Monaten ein Geheimtipp für Spaziergänger:innen und Radfahrer:innen – aus dem Kühlschrank gibt es tagtäglich alle Eders Bio Biere zu kaufen und zu genießen – vom Fasten- über das Keller- und Haferbier bis zum Weizenbier und dem Eders Bio Ale: X, einem India Pale Ale.
Fürstenbräu
Die große Brautradition in Fürstenfeld, die bis ins Jahr 1755 zurückgeht, wird im ehemaligen Gasthaus der Familie Pferschy fortgesetzt. 1776 übernahm die Familie Pferschy die Brauerei am Grazerplatz, die um 1900 bis zu 24.000 Hektoliter Bier gebraut hat und 1914 von Puntigamer erworben wurde.
In den großen Kupferkesseln im jetzigen Fürstenbräu werden in einem neunstündigen Brauvorgang jeweils 1.000 Liter-Sud. Danach dauert es etwa vier weitere Wochen und einige verschiedene Gärschritte und intensive Bierpflege, bis das Fürstenbräu Bier fertig gereift und zum Ausschank bereit ist.
Bernsteinfarben, vollmundig, leicht malzig, mit angenehmem Hopfenaroma – gibt es nicht nur im Gasthaus, sondern auch für zu Hause. Das helle Märzen Lager wird wöchentlich frisch in vier verschiedene Flaschengrößen gefüllt. Das Fürstenbräu ist auch Produzent des Fürstenfelder-Stadtbiers.
Nibelungengold Brauerei
Die Braukarriere von Markus Gruber begann vor rund 30 Jahren in seiner oberösterreichischen Heimat. „Das Studentenleben macht durstig, Bier war teuer – darum habe ich mich entschlossen, selbst zu brauen", lacht er heute. In der Tabakfabrik Fürstenfeld lernte er die Arbeit mit Natur- und Genussmitteln zu lieben und begann mit der Produktion von Whisky. Diese Entscheidung zwang ihn, ein Gewerbe zu gründen und in diesem hatte auch sein Hobby Bier einen fixen Platz. Das war vor exakt zwölf Jahren, seitdem haben seine Frau Daniela und er nicht nur drei Kinder, sondern auch viele Medaillen bei diversen Prämierungen für ihre Destillate und Biere gewonnen.
Gearbeitet wird mit regionalen Rohstoffen in höchster Qualität, gebraut werden Bio-Biere wie das Ursprung Zwickl, Rosen- oder Hanfbier und Saison-Köstlichkeiten wie Spargel- oder Kürbisbier bis hin zur versekteten Walküre oder Brünnhilde. Bei einem Braukurs können Sie bei Nibelungengold die hohe Kunst des Bierbrauens vom Maischen, übers Läutern bis zum Kochen lernen.
Zu schön, um nicht da zu sein.