Sebastiankirche Kalwang
KalwangMalerisch schaut das alte Kirchlein weit ins Land hinaus und leuchtet auch nachts, von hellem Scheinwerferlichte angestrahlt, freundlich in den alten Markt Kalwang herunter. Von Waldeswipfeln umgeben, verleiht es so dem Landschaftsbilde von Kalwang ein ungemein liebliches Gepräge und wäre aus diesem nicht mehr wegzudenken.
Die dem Pestpatron St. Sebastian geweihte Kirche wurde im Jahre 1495 erbaut und 1778 vergrößert. Besonders nach dem Türkeneinfall 1480 verbreitete sich die Pestseuche und überall im Lande wurden Kapellen zu Ehren des Pestpatrons errichtet, wo der Heilige Sebastian in Pestnot um Hilfe angefleht wurde. So auch in Kalwang.
Als im Jahr 1766 eine große Viehseuche im Liesing- und Palten-Tal den Viehstand zugrunde richtete, die Orte Kammern, Mautern, Kalwang, Wald und Gaishorn auf wunderbare Weise davon verschont blieben, nahm auch die Marienverehrung zu. Die Leute schrieben diese wunderbare Hilfe der Fürbitte Mariens vom Sebastianiberg zu.
Gerne nahmen auch die Bergknappen von den Kupferbergwerken in der Kurzen- und der Langen Teichen bei Maria Zuflucht. Davon zeugen zwei Darstellungen in der Kirche: Bergknappen unter dem Schutzmantel der Hl. Maria wie auch der Hl.Barbara.
Gegenüber der Sebastianikirche steht eine Kapelle aus dem 18. Jahrhundert, welche ursprünglich als Knappenkapelle diente, da damals auch die Stift Admontischen Bergknappen der Kupfergruben in der Teichen die Festgottesdienste am Sebastianiberg besuchten.
Im Herbst des Jahres 1889 wurde diese ehemalige Knappenbruderschafts-Kapelle umgestaltet. Es wurde eine Lourdes-Statue von Stuffler
aus Gröden in Tirol angeschafft, die Grotte selbst aus Kalktuff und mit schönen Tropfsteinen ausgeführt, sowie die ganze Kapelle vollkommen neu gestaltet. Auch die Quelle, die in der Kapelle herausfloß, wurde neu gefaßt.
Ihrem Wasser spricht der Volksglaube eine gewisse Heilkraft bei Augenleiden zu.
Die Beliebtheit der Sebastianikirche besteht nach wie vor weit über Kalwang hinaus.