Kalvarienberg und Kalvarienberg Kirche
KindbergDer Kindberger Kalvarienberg mit der gleichnahmigen Kirche wurde Ende des 16. Jahrhunderts erbaut und zählt zu den schönsten Kalvarienbergen Österreichs. Als Vorbild wurde der Kalvarienberg in Graz genommen. Markant ist der natürliche Basaltfelsen auf den sich der Kalvarienberg und die Kirche befinden. Insgesamt gibt es 13 Stationen, die jeweils lebensgroße Figuren aus Holz und Stein, von zum Teil namhaften Künstlern, zeigen.
Weitere Informationen und Führungen unter: kalvarienberg@kindberg.at
Kalvarienbergkirche und Berganlage in Kindberg
Geschichte
Im Zuge der Gegenreformation übernahm die aus dem Herzogtum Mailand zugezogene Familie Inzaghi das freigewordene Gut Schloss Oberkindberg.
Abondio Maria Josef Graf Inzaghi, Freiherr von Oberkindberg, spendete der Bevölkerung im Zeichen der barocken Frömmigkeit die Kalvarienberganlage zum Gedenken und zur Andachtsfeier des leidenden Erlösers. Die Örtlichkeit ergab sich durch den am Fuße des Hofer Kogels aufragenden Kalkfelsen.
Die Grundsteinlegung erfolgte im Jahre 1674. Die Weihe des Grundsteines nahm Inzaghis Neffe, Prinz Benedetto Kardinal Odescalchi, vor, der am 21. September 1676 zum Papst gewählt und 1956 als Türkenpapst Innozenz XI. selig gesprochen wurde.
Die Weihe des Berg Calvari erfolgte durch den Fürstbischof von Seckau, Johann Ernst Graf von Thun, am 3. Mai 1686.
Die Kalvarienbergkirche, die Kapelle des Schlosses Oberkindberg und die St. Georgskirche bilden ein gleichschenkeliges Dreieck mit dem megalithischen Maß von 1023m, wobei die Verbindung Kalvarienbergkirche und Schlosskapelle exakt nach Norden ausgerichtet ist.
Stationen
Die Anlage besteht aus dreizehn Stationen.
Beginnend mit der Ölbergszene hinter dem Altar in der Kirche, erreicht man nach Verlassen der Kirche durch den Haupteingang die erste Kapelle mit „Christus im Elend“.
Vorbei an einer Steinstatue „Christus fällt unter dem Kreuz“, kommt man bergan schreitend zur Kapelle zwei mit der Geißelungsszene und danach zu der in den Berg geschlagenen Petrusgrotte. Gegenüber Kapelle drei, die die Dornenkrönung darstellt, geht es über eine Holztreppe steil bergauf. Durch den Ecce Homo Bogen hindurch – er zeigt mit drei Steinfiguren Christus und Pilatus mit einem Soldaten – kommt man zur Kapelle mit der Szene „Christus trägt das Kreuz“.
Ein paar Stufen höher steht man am eigentlichen Kalvarienberg mit einem einfachen Kreuz auf einem Steinsockel und genießt einen wunderbaren Blick über die Stadt Kindberg und das untere Mürztal. Auf der Rückseite führt eine Holztreppe wieder den Berg hinunter, vorbei an der Kapelle mit der Kreuzabnahme zu einer Felsnische mit dem Grab Christi.
Über dem Grab befindet sich die Grotte mit der büßenden Maria Magdalena, der heiligen Veronika und dem Simon von Cyrene. Den Abschluss des Kreuzweges bildet die Höhle mit dem heiligen Dismas. Ist sie durchschritten, erreicht man wieder die Kapelle mit der Dornenkrönung und hat somit den ganzen Felsstock umwandert.