Landeszeughaus
GrazUniversalmuseum Joanneum | Bedeutendste historische Waffensammlung der Welt.
Unglaubliche 32.000 Harnische und Waffen, die einst von tapferen Soldaten benutzt wurden, stehen hier auf vier Etagen in Reih und Glied aufgestellt. Der besondere Rahmen dieses im 17. Jahrhundert erbauten Hauses und die beeindruckende Zahl der Sammlerstücke machen einen Besuch der Grazer Rüstkammer zum unvergesslichen Erlebnis. Das weltbekannte Landeszeughaus war einst die wichtigste Ausrüstungs-Zentrale im Südosten des Habsburgerreiches. Seit rund 140 Jahren ist dieses historische Denkmal für Besucher zugänglich und regt zum Nachdenken über Krieg und Frieden an.
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Öffnungszeiten 2024:
01.04. - 31.10.2024, Di - So, 10.00 - 18.00 Uhr: auch ohne Führung zugänglich
01.11. - 31.12.2024, Di - So, nur mit Führung zugänglich
Führungen: Di - So, 11.00 Uhr (deutsch), 12.30 Uhr (englisch) und 14.00 Uhr (deutsch)
Geschlossen: 13.02.2024, 15.09.2024, 24.12.2024, 25.12.2024, 01.01.2025
Durch seine geographische Lage südlich der Alpen und als Hauptstadt Innerösterreichs entwickelte sich Graz zu einem wichtigen Zentrum der Verteidigung gegen eindringende Völker aus dem Osten. Vor allem durch das Vordringen der osmanischen Türken waren die steirischen Landstände ab Ende des 15. Jahrhunderts gezwungen, im Zuge einer organisierten Verteidigung ihre Waffenbestände aufzustocken. Heimische Büchsenmacher und Plattner erhielten ebenso Aufträge wie Meister aus Nürnberg, Augsburg und Innsbruck. Ab 1642 baute Antonio Solar neben dem Landhaus ein "Zeughaus" für das angewachsene Arsenal.
Das schmale Gebäude reicht über fünf Geschoße und ist etwa 50 m lang. Die Fassade schmücken zwei üppig schöne Barockfiguren von Giovanni Mamolo, die Mars (Kriegsgott) und Minerva (Göttin des Krieges und der Künste) verkörpern. Das Landeszeughaus sollte im Zuge der Militärreformen Maria Theresias aufgelöst werden. Doch gelang es den Steirischen Landständen, eine Schließung abzuwenden und das Arsenal als Zeugnis für die Tapferkeit der Steirer im Kampf gegen den "Erbfeind des Christentums" zu erhalten.
So zählt das einzige original erhaltene Zeughaus der Welt noch heute etwa 32.000 Exponate. Historische Waffen und Kriegsgerät, vom Ende des 15. bis Anfang des 19. Jahrhunderts. Über 3.300 Harnische und Helme, über 7.800 Handfeuerwaffen, rund 5.400 Stangenwaffen, 2.400 Schwerter, Säbel und dergleichen - was immer man seinerzeit zur Kriegsführung brauchte, man findet es hier. Neben der Fülle an einfachen Waffen für das Kriegsvolk beeindrucken Prunkharnische für den Adel und ein vollständig erhaltener Rossharnisch aus dem frühen 16. Jahrhundert. Die rund 50 Geschütze aus dem Erdgeschoß allerdings wurden beim Nahen von Napoleons Truppen entfernt und später an einen Glockengießer verkauft.
Heute befindet sich in dieser sogenannten "Kanonenhalle" das Informationsbüro von Graz Tourismus.
Übrigens: Wer so viel altes Eisen sieht, fragt sich, warum nichts davon rostet. Mit verantwortlich dafür sind - neben sorgsamer Pflege - die Holzdecken und -böden, sowie die Holzpaneele an den Wänden. Sie absorbieren Feuchtigkeit.