Murturm
MureckAktuelle Informationen
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Es ist ein paradiesisches Fleckchen Natur, das sich im Auge des Besuchers auf dem 28 Meter hohen Murturm in den Murauen auftut.
Im ausgewählten Gebiet wurde der Flussraum der Mur streckenweise renaturiert. Nahe des Zentrums der Mur-Renaturierung wird die naturnahe Wasserbaumaßnahme als auch das Ökosystem des Auwaldes erlebbar gemacht. Die grundlegende Idee des Murturms folgt mit seinem Erschließungs- und Konstruktionsprinzip einer Doppelhelix, mit dem die Vorstellung eines kontinuierlichen Wegs baulich in die Höhe getragen wird. Der Aufstieg des Besuchers wird zum landschaftlichen Erlebnis, denn der sich in die Höhe schraubende Weg führt durch die sogenannten ,,Waldetagen“ – die ökologischen Höhenschichten des Auwaldes – und macht so die ökologische Ordnung und Mikroklimata im Auwald erlebbar.
Nach 168 Stufen, auf 27 m Höhe, erreicht man schließlich eine bewusst klein gehaltene Aussichtsplattform, von der sich ein atmosphärischer Panoramablick erschließt. Von dort oben führt ein weiterer Treppenlauf nach unten, so dass sich aufsteigende und absteigende Besucher auf zwei unterschiedlichen Treppen im Raum bewegen. Hier gibt es einen überraschenden Bezug zur historischen Doppelwendeltreppe in der Grazer Burg: Diese um 1500 erbaute Treppe erzeugt ein einmaliges Raumgefühl, von dem sich die Architekten des Murturms haben inspirieren lassen. Dieses „verschrauben“ von Raum und erlebten Weg ist Grundlage der Idee des spiralförmigen Wegs des Murturms. Beim Tragwerk des Murturms handelt es sich um ein „Hybridtragwerk“, denn hierbei bilden die räumlich biegesteifen Knotenverbindungen in Kombination mit einer Verseilung und Druckstäben das Tragsystem. Das Haupttragwerk wird von Tragrohren und Stützrohren gebildet und gewährleistet die Standsicherheit, während die Verseilung das Schwingungsverhalten und die horizontale Kopfauslenkung begrenzt.
Wichtiges Anliegen des Tragwerksentwurfs war es, das architektonische Konzept der Doppelspirale von gegenläufigen Auf- und Abgang mit den geometrischen Kreuzungspunkten in seiner Eindeutigkeit zu unterstützen. So verbindet sich architektonischer Entwurf mit statischem System. Die Querschnitte der Rohre des Tragwerks verringern sich – in der Entsprechung eines Baumes – in Richtung Turmspitze. Die in der perspektivischen Wahrnehmung scheinbar freie Geometrie der Tragelemente ist jedoch eine optische Illusion - basiert das Tragwerk doch auf einer räumlich klaren symmetrischen Anordnung der Elemente in der Abwicklung des Tragwerks. Hier offenbart sich das gleichmäßige Raster, mit dem man sich alle Knoten in gleicher Geometrie zueinander befinden.
Bei schönem Wetter bereits auch im März geöffnet!