Aufblühen in der Oststeiermark, ein Naturschauspiel
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Jedes Jahr ab zirka Anfang/Mitte März bietet sich in St. Ruprecht an der Raab – genauer gesagt im oststeirischen Mühlwald bei Etzersdorf (an der L361) – ein Naturschauspiel der besonderen Art. Es ist das größte Vorkommen dieser Blume in der Steiermark. Auf einer Fläche von zirka 3,5 Hektar sind tausende Frühlingsknotenblumen zu bewundern! Nachdem wir das Auto in Etzersdorf oberhalb der Feuerwehr geparkt hatten - Einstiegsstellen und Parkplatz zum Frühlingsknotenblumenplatz sind mit Hinweistafeln gekennzeichnet - spazierten wir nur wenige Minuten hinauf in den Mühlwald. Wärmende Sonnenstrahlen kitzelten uns in der Nase, zumindest zu Beginn unseres Ausflugs. Beim Wald angekommen informierten wir uns an der ersten Schautafel über alles Wissenswerte zur Frühlingsknotenblume. So erfuhren wir beispielsweise, dass die diese auch „Großes Schneeglöckerl“ oder Märzenbecher genannt wird. Als wir in den Wald hineingingen, erspähten wir zu unserer Freude auch gleich die ersten Frühlingsboten. Es duftete nach feuchter Erde.
Auf der Jagd nach dem besten Bild
Wir spazierten den gut beschilderten Weg, den es nicht zu verlassen gilt, entlang. Schließlich wollten wir keines der Blümchen beschädigen. Auf dem feuchten Boden war es sehr angenehm zu gehen. Wir bewunderten die in voller Pracht blühenden Blumen und ließen uns nach ca. einer halben Stunde auf einem umgefallenen Baumstamm nieder, um gemütlich zu jausnen. Selbstverständlich wurde fleißig fotografiert, um die Erinnerungen später mit der Familie und Freunden zu teilen. Und natürlich, um ihnen zu veranschaulichen, was sie verpasst hatten. Anzumerken ist, dass die Pflänzchen ganz schön klein sind und so setzten wir uns mit dem Handy in der Hand auf den Waldboden, um die Frühlingsknotenblumen aus nächster Nähe abbilden zu können.
Ein Spaziergang der Extraklasse
Begleitet von Vogelgezwitscher genossen wir die Idylle im Wald. Wie anhand der Bilder ersichtlich, hatten wir an diesem Nachmittag auch tierische Begleitung. Unser Hund fand den Spaziergang durch den Mühlwald genau so schön wie wir. Der Rundweg bzw. Spaziergang dauerte rund eine Stunde, danach kehrten wir bestens gelaunt zum Auto zurück, um in das historische Zentrum von St. Ruprecht an der Raab zu fahren. Im Erlebniscafé-Pizzeria Azzuro gönnten wir uns noch einen Kaffee und ein köstliches Käferbohnendessert, während die Kinder am großen Spielplatz herumtollten.
Unser Ausflugs-Tipp: Naturschauspiel Schachblume
Zur Blütezeit rund um Ostern verwandeln tausende Schachblumenköpfe die Wiesen in ein dunkelrotes Blütenmeer. Als einziges Gebiet in der Steiermark, im Naturschutzgebiet Großsteinbach, ist die Schachblume beheimatet. Ein bis zwei Wochen kann man sich an diesem Blütenmeer erfreuen. Keine der hängenden Blütenglocken gleicht der anderen. An der Einzelblüte, die verschiedene Farbabweichungen von tiefem Violett bis zu hellem Braunrosa zeigt, erkennt man eine individuelle schachbrettartige Fleckung, die für die geschützte Pflanze namensgebend war. Der Volksmund hat der schönen Blume einen ganz und gar nicht attraktiven Namen gegeben, offensichtlich hat die Blüte so manche Menschen an eine rinnende Nase erinnert, denn da heißt sie „Rotzglocke“. Die Schachblumen blühen (meist) genau in der Karwoche. Wie sie das machen, das weiß keiner. Dann stellt die Berg- und Naturwacht einen Informationsstand auf und steckt einen kleinen Rundweg um die blühenden Wiesen ab. Auch wir halten uns genau an den vorgegebenen Pfad, denn wir wollen die empfindlichen Blumenzwiebeln und die einzigartigen Blüten nicht beschädigen. Es sollen ja auch nächstes Jahr vor Ostern die Schachblumen wieder blühen. Ja und auch mitheimnehmen darf man sie nicht, aber dafür werden sie von den Besuchern umso ausgiebiger fotografiert. Am Sonntag, 14. April findet dann in Großsteinbach der große Wandertag „Rund um die Schachblume“ statt. Der gilt dann als Abschluss der Blütezeit dieser ganz seltenen Pflanze.
Alle weiteren Infos zur Oststeiermark, zu Ausflugszielen, Radwegen, Wandertouren und der besonderen Kulinarik findet man direkt auf der Website der Erlebnisregion Oststeiermark.