Vom Markt Pöllau mit seinem imposanten Schloss und der Stiftskirche inmitten des Ortszentrums geht es für uns zunächst zum Kreisverkehr auf der L 406, der Ortseinfahrt Pöllau-Mitte. Ein kurzes Stück nach Norden und dann rechts abzweigend gelangen wir auf den Hirschbirnweg, der auch mit der Weg Nr. 942 versehen ist. Auf diesem geht es bergan bis zum Kreuzweg mit seinen gemauerten Stationen, der uns bis zur Herz-Jesu-Kirche beim Kalvarienberg begleitet, wo wir kurz danach rechts abzweigen, um einen Bach überquerend durch einen Wald bergauf Richtung Pöllauberg zu wandern. Der Ort Pöllauberg mit seiner weithin sichtbaren Wallfahrtskirche widmet sich seit Jahrzehnten auch mit viel Liebe und Gespür dem Blumenschmuck und ist mehrfacher Landessieger und wurde sogar als Europablumendorf ausgezeichnet.
Nach einer Besichtigung der Kirche und der 10 Themen- und Erlebnisgärten rund um die Kirche geht es in nördlicher Richtung leicht bergab zur Landesstraße. Bei einem der Themengärten, der "Blumeninsel", halten wir uns rechts und sehen geradeaus vor uns schon in etwa 300 m Entfernung die Abzweigung der Hochstraße. Dieser Weg ist auch als Pankratiusweg gekennzeichnet, der nach Vorau mit seinem bekannten Stift führt. Wir aber folgen dieser Hochstraße nur etwa 600 m, um dann scharf nach rechts abzubiegen und bald darauf wieder parallel zur Straße über eine Wiese zu einem markanten Strommasten zu gelangen. Von diesem geht es bergab in einen Schatten spendenden Wald und über eine Brücke, um danach wieder bergauf und nach Überquerung einer Weide nochmals bergab zu einem wunderschön gelegenen Bauernhof zu gelangen.
Der weitere Weg führt uns zum Krollerkreuz, einem schönen Verweilplatz im Naturpark Pöllauer Tal. Von hier geht es weiter geradeaus bergauf bis zum Bauerngehöft vlg. Scherf, wo wir nun dem Schachenweg folgen um zum höchsten Punkt des Tages, die Schwaig auf 970 m Seehöhe, zu gelangen. Auf der Schwaig verlassen wir nun den Pankratiusweg und marschieren weiter auf dem Weitwanderweg 07 über Wiesen und durch Wälder hinunter zu einem kurzen Abschnitt einer asphaltierten Straße. Diese verlassen wir nach zirka 1,5 km nach links in den Wald, um nach einer nochmaligen Abzweigung nach links zu einem Bachlauf zu gelangen, der uns Rätsel aufgibt. Ein kleiner Bach fließt nicht den Schwerkraftgesetzen folgend zu Tal, sondern mit wenig Gefälle durch den Wald. Kein Zweifel, er muss künstlich angelegt worden sein. Aber von wem? Es ist sehr wahrscheinlich, dass dieser künstliche Bachlauf vor etwa 900 Jahren im Zusammenhang mit der Gründung von Hartberg mühsam im damaligen Urwald angelegt wurde und der Wasserversorgung von Hartberg diente. Von den über 5 km dieses künstlichen Wasserlaufes begehen wir nur zirka ein Fünftel und kommen zu einer Einsattelung mit der Bezeichnung Spielstätte. Woher dieser Name kommt? Sagen erzählen von Ritterspielen und allerhand frevelhaften Veranstaltungen.
Von der Spielstätte marschieren wir an der Hubertuskapelle vorbei hinauf zur Ringwarte, die auf 789 m liegt. Alternativ können wir beim Knotenpunkt und Parkplatz Spielstätte auch schon direkt nach Hartberg absteigen, würden in deisem Fall aber den wunderschönen Panoramablick von der Ringkogelwarte versäumen. Schon in vorchristlicher Zeit war der Ringkogel von Menschen besiedelt. Reste der Befestigung sind noch zu sehen, von den Bauwerken ist nichts übrig geblieben. Die jetzige Ringwarte mit 30 Metern Höhe und 99 Stufen wurde 1906 erbaut und 2007/08 renoviert. Wir haben zwar schon ein schönes Stück hinter uns, aber den Aufstieg auf die Ringwarte dürfen wir uns nicht entgehen lassen, denn dieses Panorama lässt uns nicht nur auf unsere heutige Etappe zurückblicken, sondern auch schon unser Ziel, die historische Stadt Hartberg mit ihren umgebenden Weingärten erspähen.
Von der Ringwarte weg geht es nun nur mehr bergab. Bevor wir Hartberg erreichen, hilft uns noch die beachtliche Steinerne Stiege mit 92 Stufen beim Abstieg. Schließlich erreichen wir das Zentrum der geschichtsträchtigen Stadt Hartberg, die sich auch mit zahlreichen Kulturveranstaltungen im Rahmen des "Kulturgenuss im Grünen" einen Namen gemacht hat. Ein Kulturspaziergang erlaubt uns einen Blick in die bewegte Vergangenheit dieser wunderschönen Kleinstadt. Von der schlichten Architektur des Kapuzinerklosters über ein architektonisch ausgezeichnetes Schloss mitten in der Stadt bis zur lebendigen Innenstadt. Anspruchsvoll und kostbar sind die gut erhaltenen Häuser und Bauten, wie die eindrucksvolle spätbarocke Stadtpfarrkirche mit dem romanischen Karner. Kultur steht in Hartberg am Programm bevor wir am nächsten Tag auf unserer Etappe nach Bad Waltersdorf ins Thermen- & Vulkanland eintreten.