In Göstling gehst du nach Osten und wählst die kleine Straße „Steinbachmauer“ nördlich der Ybbs und parallel zur Erlauftal Bundesstraße Richtung Lunz am See. Über diese erreichst du die Bundesstraße beim Kögerlwirt, überquerst sie und biegst westlich von Kögerlwirt und Steinbach in den Themenweg „Die Kraft des Wassers“ ein. Der Wanderweg führt auf Asphalt- und Schotterwegen bzw. auf gut abgesicherten Holzsteigen unter anderem durch die romantische Noth-Schlucht ins Steinbachtal und bringt dich an einigen interessanten Erlebnispunkten vorbei, die „die Kraft des Wassers“ zum Thema haben (wie z.B. eine Turbine). Nach der Noth-Schlucht (Naturdenkmal) wanderst du etwa 1,3 km auf der asphaltierten Steinbachtalstraße zum Parkplatz für den Normalaufstieg zur Ybbstaler Hütte bei den Fischteichen (etwa 1 Std. 40 min Gehzeit von Göstling).
Vom Parkplatz folgst du der Beschilderung und Markierung 730 Höhenmeter aufwärts, erst auf der Forststraße, dann auf dem markierten Auftriebsweg bis zu einer Jagdhütte. An dieser Stelle die Forststraße queren. Nach einer Quelle wird ein weiteres Mal eine Forststraße erreicht. Dieser links folgen und wenig später rechts abzweigen. Steiler wanderst du bis zur Forststraße, die dann zur Ybbstaler Hütte führt.
Von der Hütte gehst du in südöstlicher Richtung durch ein sanft ansteigendes, schütter bewaldetes Karsttrockental. Die Stürme der vergangenen Jahre haben auch hier ihre Spuren hinterlassen. Es geht mäßig ansteigend an mehreren Karstmulden und Dolinen vorbei, dann etwas steiler zur Legsteinalm, wo die ehemalige Hütte als Bergrettungsstützpunkt dient. Bei der Legstein-Jagdhütte passierst Du das „Jungfraunbründl“. Hier befindest du dich im nordöstlichen Bereich des Wildnisgebietes Dürrenstein-Lassingtal, das eine Gesamtfläche von etwa 7.000 ha aufweist. Das Kerngebiet dieses internationalen Schutzgebietes, der Urwald Rothwald, ist der größte Urwaldrest Mitteleuropas und ein strenges Naturreservat nach IUCN Kategorie Ia. Der steinige Weg führt über verkarstetes Gelände durch Latschengassen zu einem welligen Hochplateau hinauf. Nach knapp 2 Std. Gehzeit erreichst du den Gipfel des Dürrensteins (1.878 m), der mit einem schönen Eisenkreuz geziert ist. Das prächtige Gipfelpanorama verleitet zu einer ausgedehnten Rast.
Der Abstieg zum Leonhardikreuz (1.406 m) führt erst durch Latschen und später über die Almwiesen der Herrenalm. Wenn du noch genügend Zeit und Kraft hast, lohnt sich der Abstecher (Gehzeit ca. 15 min) zur gastfreundlichen Herrenalmhütte in jedem Fall.
Zurückgekehrt geht der Weg vom Leonhardikreuz steil zum idyllisch und malerisch gelegenen Obersee hinab – ein Naturjuwel! Danach führt der Weg auf einer Forststraße durch das wildromantische Seetal. Vorbei an der interessanten Karsterscheinung des „Brüllenden Stiers“ (unterirdischer Wasserfall) und des Ludwigfalls - der Bach stürzt hier über eine 50 Meter hohe, senkrechte Wand – kommst du zum Mittersee. Die Landschaft wird hier im Osten von den schroffen Felswänden der „Hackermäuer“ und im Westen von den „Seemäuern“ und dem „Höherstein“ geprägt.
Vom Mittersee geht es weiter den markierten Weg durch das Seetal hinaus zum Haus der Wildnis, dem Endpunkt des Luchs Trails.
Je nachdem, ob du eine Unterkunft in Seehof oder direkt in Lunz hast, bringt dich ein Shuttle-Service zur Unterkunft. Ein Shuttle kann individuell unter folgender Nummer gebucht werden (am besten schon am Vortag): Daurer Reisen, Lunz: t: +43 7486 8450
Trotzdem wartet am nächsten Tag noch etwas auf dich: Es lohnt sich nämlich in jedem Fall, das hübsche Bergsteigerdorf Lunz am See zu erkunden. Wirtschaftliche Bedeutung erlangte der Ort ab dem Spätmittelalter durch seine Eisenverarbeitung und den Eisenhandel. Das prächtige Amonhaus, ein Renaissancebau, zeugt vom Wohlstand der einstigen Hammerherren. In dem noblen Anwesen, in dem auch Kaiser Franz I. nächtigte, sind heute das Rathaus, sowie das Hammerherren- und Handarbeitsmuseum untergebracht. Offizieller Endpunkt des Luchs Trails ist das Weltnaturerbezentrum "Haus der Wildnis" direkt im Ortszentrum. Den letzten Urwald Mitteleuropas erleben, ohne die Tier- und Pflanzenwelt dieses sensiblen Lebensraumes zu belasten. Dank interaktiver Technik erhälst du auf über 700 m² Ausstellungsfläche unvergessliche Einblicke in die Wildnis, den Urwald und das "Netzwerk Wald".