1. Tagesetappe: Bruck an der Mur (491m) - Rennfeld (1.629m)
Idealerweise beginnen wir diese Weitwanderung am 1. Tag mit dem Anstieg von Bruck an der Mur zum Schutzhaus am Rennfeld, wo auch die erste Nächtigung eingeplant werden sollte. Von Bruck an der Mur (491m) starten wir über den Himmelwirt und das Almgasthaus Hutterer in Richtung Rennfeld. Über einen gut markierten Waldsteig und zuletzt über einen Forstweg erreichen wir das Schutzhaus. Die letzten Meter führen uns noch einmal kurz bergauf zum etwas felsigen Rennfeldgipfel (1.629m, Gipfelkreuz).
Am Gipfel selbst befindet sich eine Übersichtstafel zur leichteren Bestimmung des Panoramas, welches hier von den hochalpinen Regionen der vergletscherten Tauern und der Obersteiermark bis zum Grazer Becken, in die Oststeiermark und sogar bis Ungarn reicht. Wir nächtigen am direkt unterhalb des Gipfels stehenden Schutzhaus (1.619m).
Das Haus selbst bzw. der Wirt wartet mit einem hervorragenden Schweinsbraten auf alle hungrigen Gäste. Nächtigungswünsche sollten v.a. in der Hauptsaison unbedingt telefonisch vorangekündigt werden! Bruck an der Mur – Rennfeld ca. 4 Stunden Länge: 10 Kilometer
2. Tagesetappe: Rennfeld (1.629m) - Eibeggsattel (1.001m) - Hochschlag (1.580m) - Gasthof am Schanzsattel (1.171m)
Vom Schutzhaus am Rennfeld bzw. vom Rennfeldgipfel starten wir am nächsten Tag in östlicher Richtung abwärts über schöne Wiesen mit wunderschönen Blicken auf das oststeirische Joglland, die Teichalm und den felsigen Hochlantsch zum Buchecksattel (großer Wegweiser).
Nun gehen wir immer entlang des Bergrückens, ohne große Höhengewinne- oder Verluste, meist durch Hochwal,d bis zur Grabenbauerhöhe (1.451m). Hier müssen wir einen kurzen Abstecher zum rund 10 Gehminuten nördlich des Hauptweges liegenden Schwarzkogel (1.448m) einplanen, ein echter Geheimtipp für Panoramafreunde und Fotografen, die das gesamte Hochschwabgebiet gerne einmal formatfüllend ablichten wollen. Zurück am Hauptweg angekommen führt uns der Weg, nun teilweise recht steil bergab, durch Wald und zuletzt über eine aussichtsreiche Almwiese direkt zum Eibeggsattel (1.001m).
An Sonntagen ist die unweit des Sattels liegende Eibeggerhütte bewirtschaftet und wartet mit zahlreichen regionalen Spezialitäten auf uns.
Die Landesstrasse am Sattel bei einem Gedenkkreuz queren wir rasch und wandern wieder bergauf zum Ederkogel. Besonders im Herbst ist dieser Wegabschnitt durch den Mischwald und die dazwischen liegenden Almwiesen ein farbenprächtiges Wandererlebnis. Weiter bringt uns der Steig teilweise recht steil bergauf zum Aibelkogel mit der knapp darunter liegenden, im Sommer geöffneten Hofbauerhütte (keine Nächtigung, aber dafür Kracherl und üppige Aufstrichbrote).
Wieder über freie Weideflächen aufwärts, an einem Stallgebäude vorbei, steigen wir in Richtung Ebenschlag (1.547m, Gipfelkreuz) und auf den anschließenden Hochschlaggipfel (1.580m, traumhafter Blick auf die Teich- und Sommeralm sowie auf das Joglland). Und wieder geht es für uns manchmal recht steil bergab (bei Nässe Vorsicht wegen der rutschigen Baumwurzeln) bis zur Maißhöhe. Hier hätten wir die Möglichkeit, rechts abzweigend den rund 20 Gehminuten abseits des Hauptweges liegenden Strasseggwirt zu erreichen, der nicht nur die Steirische Harmonika perfekt beherrscht, sondern auch Nächtigungsmöglichkeiten anbietet. Der Hauptweg selbst führt uns aber weiter entlang des nun begleitenden Mariazeller Wallfahrtsweges 06 in einem weitläufigen Ost - Nordbogen bergauf über den Knappensattel und die unbewirtschaftete Herrnalm bei Fischbach bis zum Schanzsattel (1.171m) mit dem Gasthof zur Schanz. Die nun schon lange erwartete Rast mit Nächtigung und eine ordentliche steirische Verpflegung wartet hier auf uns, Nächtigungswünsche sollten v.a. in der Hauptsaison unbedingt telefonisch vorangekündigt werden!
Rennfeld –Eibeggsattel – Hofbauerhütte 5 Stunden, Hofbauerhütte –Schanzsattel 4 ½Stunden Länge: 37 Kilometer !
3. Tagesetappe: Schanzsattel (1.171m) - Teufelstein (1.499m) - Alpl (1.170m) - Rosegger Schutzhaus (1.586m)
Vom Schanzsattel führt uns der Weg unverkennbar am großen Friedenskreuz vorbei entlang des linken Randes einer kleinen Skipiste zuerst durch Hochwald und dann über weitläufige Almwiesen immer leicht bergauf (teilweise auch grün markiert) in nordöstlicher Richtung bis zum markanten Teufelstein (1.499m, Kraftplatz, gilt als ältester Kultplatz der Steiermark). Hier wandern wir nun wieder fast direkt nach Süden und kurz etwas steiler bergab zur Halterhütte beim Alptor (im Sommer an Wochenenden bewirtschaftet, keine Nächtigung, dafür eine empfehlenswerte Brettljause).
Entlang eines Forstweges geht es für uns ab hier ein kurzes Stück nach Osten, bald jedoch schwenkt unser Weg nach Norden und so wird absteigend das Lendkreuz (1.044m) erreicht. Teilweise ist hier durch Forstarbeiten die Wegmarkierung etwas schlechter erkennbar!
Ab dem Lendkreuz bieten sich zwei Möglichkeiten für den Weiterweg an: entweder links bergauf zum Geburtshaus Peter Roseggers (1.144m, empfehlenswert, jedoch insgesamt rund eine Gehstunde Mehraufwand) oder ein kurzes Stück flach talauswärts der asphaltierten Straße folgend zum Gehöft Grabler und hier rechts abzweigend über einen Steig bergauf zum Gasthof Schlagobersbauer (kulinarischer Hinweis: nomen est omen).
Wird von uns die Variante über das Geburtshaus gewählt, so können wir von dort dann über den markierten Wanderweg zur Waldschule absteigen und ebenfalls über einen beschilderten Weg zum Gasthof Schlagobersbauer gelangen. Mittels einer markanten Ost –Nord –Ost Schleife stoßen wir auf wir die Landesstrasse, welche über das Alpl führt und in wenigen Minuten ist entlang dieser wandernd der Roseggerhof (1.096m, sehr empfehlenswerter Gasthof, Nächtigung möglich) erreichbar.
Wieder geht es bergauf – allerdings niemals wirklich extrem steil und immer durch kühlen Wald zur Jägerhöhe (1.227m) und weiter, nun fast eben, zum Roten Kreuz, einem markanten Wegkreuz. Kaum noch ansteigend erwandern wir danach bald das Hauereck (1.301m) mit der bewirtschafteten Sonnenhütte (Nächtigung möglich). Nur noch ein kurzer Wegabschnitt und dann beginnt für uns einer der schönsten Panoramawanderwege im Ostalpenraum, welcher sogar Teil des EU –Projektes alpannonia® ist.
Vom Hauereck starten wir durch bereits typisch alpine Hochwälder bergauf und plötzlich ist der Windpark auf der Rattener Alm (im Sommer geöffnet) und der Steinriegelgipfel (1.577m, Gipfelkreuz) erreicht. Im Schatten der mächtigen Windräder führt uns der Weg über oft feuchte und daher leicht morastige Almböden durch ein kurzes Waldstück zum bereits sichtbaren Rosegger Schutzhaus (1.586m) knapp unterhalb des Pretulgipfels. Hier erwarten uns die Nächtigung und auch die Verpflichtung zum Schwarzbeerstrudelessen (so nennt man in der Steiermark die Heidelbeeren), Nächtigungswünsche sollten auch hier v.a. in der Hauptsaison unbedingt telefonisch vorangekündigt werden!
Tipp: unweit des Schutzhauses befindet sich die Peter Bergner Aussichtswarte - ein traumhafter Platz bei Sonnenunter- oder auch Aufgang! Schanzsattel – Alpl 3 Stunden, Alpl – Hauereck – Rosegger Schutzhaus 3½Stunden Länge: 25 Kilometer
4. Tagsetappe: Rosegger Schutzhaus (1.586m) - Pretul (1.656m) - Stuhleck (1.783m) - Mürzzuschlag (634m)
Wenn wir nicht schon am Vorabend zur Aussichtswarte auf dem Pretulgipfel spaziert sind, so passieren wir diese heute bei unserem Weiterweg zum Stuhleck. Die Warte wurde übrigens für den unglücklichen Hüttenwirt Peter Bergner, der 1904 hier einem Raubmord zum Opfer fiel, errichtet. Wir wandern friedlich weiter, gemütlich immer dem breiten Bergrücken folgend, zunächst ein wenig bergab, dann wieder bergauf, bis zum höchsten Punkt unserer gesamten Tour, dem 1.783m hohen Stuhleck mit dem Alois Günther Haus. Hier überblicken wir beim mächtigen Gipfelkreuz 1/3 des gesamten österreichischen Staatsgebietes inklusive Westungarn und einen Teil Nordsloweniens!
Der Wegabschnitt von der Pretul bis zum Stuhleck kann bei ungünstigem Wetter etwas ungemütlich werden - in so einem Fall empfiehlt sich der direkte Abstieg vom Rosegger Schutzhaus nach Mürzzuschlag!
Nach der aussichtsreichen Pause am Stuhleck bzw. beim Alois Günther Haus spazieren wir ein kurzes Stück retour bis zur bezeichneten Abzweigung in Richtung Schwarzriegel. Nun wandern wir auf skihistorisch bedeutenden Spuren bergab zunächst bis zur im Sommer bewirtschafteten Schwarzriegelalm (hier ist eine kurze kulinarische Rast fast Vorschrift!) und dann weiter über den nicht mehr bewirtschafteten Bettelbauer (Station bei der ersten Skibesteigung des Stuhleck 1892 durch Toni Schruf) nach Mürzzuschlag. Hier endet unsere Mehrtagestour beim int. FIS Wintersportmuseum, welches uns die Geschichte des Wintersportes eindrucksvoll präsentiert - war doch die oben erwähnte Skibesteigung des Stuhleck die erste Skibesteigung eines Alpengipfels überhaupt - ein würdiger Abschluss einer tollen Tour!
Rosegger Schutzhaus - Stuhleck ca. 2 Stunden, Stuhleck - Mürzzuschlag ca. 2 - 3 Stunden Länge: 16 Kilometer
Von Mürzzuschlag problemlos mit Bus oder Bahn retour nach Bruck an der Mur!