Das „Dach der Tour“ ist auf dieser Mountainbike-Tour nämlich bereits sehr früh im Tourenverlauf sichtbar. Und so viel weiß der erfahrene Berg- und Radsportler: Wenn der höchste Punkt einer Tour sehr früh zu sehen ist, bedeutet das automatisch, dass der Weg dorthin noch weit ist. Somit gehört einiges an Mut und Durchhaltevermögen dazu, sich davon nicht beeindrucken zu lassen und womöglich gar umzukehren. Der Lohn der Anstrengung zahlt es dem Mountainbiker jedenfalls mehrfach zurück. Denn wer das Schilcherland noch nicht vom Schmuckbauerwirt und St. Anna aus betrachtet und genossen hat, der war noch nicht hier. Kurz und gut: die Schmuckbauerwirt – St. Anna Tour wird eines der Highlights Ihres Radurlaubes im Schilcherland sein.
Die „Schmuckbauerwirt – St. Anna“ Tour ist die Radtour Ihrer Wahl, wenn Sie
- bereits einige Jahreskilometer mit Ihrem Rennrad oder Mountainbike in den Beinen haben – oder ein gutes E-Bike besitzen – und Lust auf einen langen Anstieg haben, der nach einigen steilen Rampen aber immer wieder absetzt und somit Zeit schenkt, die Südweststeiermark auf sich wirken zu lassen,
- das Schilcherland von seiner ruhigen, beinahe verlassenen Seite kennenlernen möchten,
- mit St. Oswald einen der malerischsten Orte der Südsteiermark besuchen wollen,
- wenn Sie in den Haupterntezeiten direkt bei Koch's Beeren beste Süßkirschen, Stachelbeeren, schwarze Johannisbeeren, weiße und rote Johannisbeeren, Himbeeren oder Erdbeeren verkosten und ab Hof einkaufen möchten,
- den spektakulären 60 Meter hohen Wasserfall der Weissen Sulm besuchen wollen,
- und wenn Sie nicht zuletzt beim berühmten Schmuckbauerwirt einkehren sowie von dort und St. Anna aus eine einzigartige neue Perspektive auf die Südweststeiermark und das Schilcherland einnehmen möchten.
Die Schmuckbauerwirt-Tour ist anspruchsvoll, was man schon ein wenig aus den Eckdaten der Tour mit 40 Kilometern Länge und rund 1.000 Höhenmetern ablesen kann. Und auch unter den Kennern der Südweststeiermark ist bekannt: Der Anstieg über den Buchenberg nach St. Oswald und dann weiter zum Schmuckbauerwirt hat es in sich. Er zieht sich, sozusagen. Dazu kommt, dass man bereits nach wenigen Kilometern im Anstieg auf den Buchenberg nach Nordwesten hin bis nach St. Anna sieht und somit einen guten Eindruck erhält, wo die Tour hinführt.
Wie im „echten“ Leben sollte man sich davon allerdings nicht des Mutes berauben lassen. Denn vor allem beim Radfahren und Mountainbiken gilt: der Weg ist das Ziel. Und gerade dieser Weg in Form der Radtour zum Schmuckbauerwirt und nach St. Anna bietet sehr viel. Zunächst einmal gerade die nahezu einmalige Eigenschaft, nahezu während der gesamten Tour einen unglaublich weiten Blick in die Südweststeiermark zu genießen. Im Aufstieg über den Buchenberg nach St. Oswald genießt man den Blick hinüber nach St. Anna, hinunter nach Vordersdorf, Wernersdorf und Wies sowie hinauf auf die Soboth und das Dreieck. Der Buchenberg-Anstieg verläuft über weite Strecken recht sanft mit rund 5% Steigung, nur zwischendurch fordern einige steilere Rampen mit 8-10% Steigung die Oberschenkelmuskulatur etwas heraus. Zeit genug also, die Gegend zu genießen.
In St. Oswald zahlt sich zumindest eine kurze Pause am Dorfplatz mit Blick auf die Kirche und den wunderschönen Gutshof der Familie Prinz von Croy unbedingt aus. Wer Lust hat, kann auch im Freibad vorbei schauen und einen Sprung ins Wasser wagen.
Von St. Oswald aus geht es zunächst zwar kurz bergab, aber der erfahrene Radfahrer weiß: Was man vor dem höchsten Punkt der Tour bergabfährt, muss man später wieder hinaufradeln. Und so ist es halt auch in der Südsteiermark. Wobei es ja nicht gesagt ist, dass man die rund 9 Kilometer zwischen St. Oswald und dem Schmuckbauerwirt ohne Pause durchfahren muss. Davon würde man sogar dem E-Bike-Fahrer abraten. Der Grund ist einfach erklärt: Zu schön sind die Plätze, die man auf dem Weg vorfinden wird, zu ruhig die Lagen, die zum Verweilen einladen, zu köstlich die Beeren der Familie Koch und zu attraktiv der Wasserfall der Weissen Sulm (Abzweigung mittels Wegweiser nach Koch’s Beeren angeschrieben). Zeit für kurze Pausen sind also unbedingt einzuplanen, wenn man die Tour nicht gerade im Trainingsmodus fährt.
Beim Schmuckbauerwirt selbst (reguläre Ruhetage Montag und Donnerstag, Öffnungszeiten können individuell variieren) zahlt es sich jedenfalls aus, auf ein Erfrischungsgetränk oder eine kleine Stärkung zu verweilen. Zu schön ist es hier oben, um gleich weiter zu fahren.
Das Gleiche gilt dann allerdings auch für das kleine verträumte St. Anna, das mit seiner Kirche, einem heimelig-kleinen Dorfplatz und einer ebenso wunderbaren Aussicht zu glänzen weiß. Auch hier zahlt es sich aus, sich im Bikeurlaub Zeit zu nehmen und einmal so richtig tief in diesen Ort und die Gegend einzutauchen.
Last But Not least folgt ein wunderbarer Downhill von St. Anna über Unterfresen und den Alpengasthof Strutz hinunter nach Vordersdorf und Wernersdorf. Auf diesem Abschnitt empfiehlt es sich, in Unterfresen einen kurzen Abstecher zum Gesteinsgarten sowie zum Alpengasthof Strutz mit dessen Sieger aus der TV-Sendung "9Plätz 9Schätze" bekannten Strutz Mühle zu machen.
Ein genussvolles Abschlusshighlight könnte schließlich noch eine Einkehr beim Gasthof Safran – Filatsch in Aichberg bilden. Wenn man dort angelangt ist, ist man nämlich so gut wie im Ziel und kann nach etwaiger Stärkung entspannt und ohne weitere Anstrengung zurück hinunter nach Eibiswald rollen.
PS: Die Wahl des Bikes ist einfach. Nachdem es sich um eine durchgehende Asphaltstrecke handelt (Ausnahme sind die wenigen Meter zum Wasserfall der Weissen Sulm) eignet sich jedes bergtaugliche Fahrrad (Mountainbike, Gravel Bike, Rennrad).