Bevor wir einen Ausblick auf das Jahr 2023 machen – wie zufrieden waren Sie mit 2022?
Sonja Skalnik: Ich ziehe eine positive Bilanz, weil wir 20 Tourismusverbände und über 30 Gemeinden in ein Boot holen mussten. Wir haben viele kleine Puzzlesteine zusammengefügt und können einen positiven Blick nach vorne werfen. 2022 war das Jahr der Vorbereitung, 2023 werden wir die Erlebnisregion mit den richtigen Marketingmaßnahmen professionell präsentieren.
Christian Contola: Wir kommen gerade aus einer Klausur, wo wir uns bereits mit dem Tourismus im Jahr 2030, den aktuellen, erwarteten Trends und der Marktforschung beschäftigt haben. Hauptaufgabe ist es, all die Herausforderungen gemeinsam mit allen Betrieben und Partnern in Angriff zu nehmen, weil nur das gemeinsame große Ganze das Beste für die Region erreichen kann.
Bei den Nächtigungen im Tourismusjahr 2022 war die Region die zweitstärkste in der Steiermark.
Christian Contola: Mit knapp zwei Millionen Nächtigungen waren wir trotz schlechter Prognosen schon wieder knapp an den Zahlen vor Corona.
Sonja Skalnik: Für 2023 schauen die Prognosen viel besser aus. Wir werden unsere Region sehr stark nach außen tragen und hoffen, vielleicht schon heuer wieder dort zu sein, wo wir 2019 mit über zwei Millionen Nächtigungen waren.
Was stimmt Sie so zuversichtlich?
Sonja Skalnik: Das Thermen- & Vulkanland ist eine starke Marke und wir decken als Ganzjahresdestination alles ab.
Christian Contola: Wir haben sechs Thermen, perfekte Ausflugsziele und eine große kulinarische Vielfalt, die besonders geschätzt wird. Dazu kommt die Herzlichkeit und Gastfreundschaft, die unsere Gäste immer wieder als einen Hauptgrund anführen, warum sie bei uns Urlaub machen.
Spürt auch der Tourismusverband Thermen- & Vulkanland einen Arbeitskräftemangel?
Christian Contola: Ja, aber wir gehen dieses Problem aktiv an und wollen Vorreiter in der Steiermark sein. Das Projekt „Employer Branding“ läuft und wir arbeiten daran, nicht nur unsere Marke zu stärken, sondern den Tourismus in der Region zu einem noch attraktiveren Arbeitgeber zu machen. Wir wollen und werden uns von anderen Wettbewerbern am Arbeitsmarkt positiv abheben.
Wie soll das gelingen?
Sonja Skalnik: Wir haben ein Leader-Projekt gestartet, das viele Maßnahmen umfasst. So wird es eine Mitarbeiter-Card geben, die den Arbeitnehmer:innen viele Vorteile – auch beim Einkauf – bringen wird. Diese Card wird auch die Arbeitgeber – das sind alle Tourismusbetriebe im Thermen- & Vulkanland von den Thermen über die Beherberger bis hin zu den Ausflugszielen - attraktiver machen, zudem wird es auch ständige Weiterbildungen geben, um für zukünftige Herausforderungen gerüstet zu sein.
Welche Aktivitäten und Maßnahmen sind 2023 geplant?
Christian Contola: Der offizielle Startschuss wird von 30. März bis 2. April beim Steiermark-Frühling auf dem Wiener Rathausplatz erfolgen, bereits davor sind wir bei der internationalen grünen Woche in Berlin, auf der f.r.e.e. (größte Reise- und Freizeitmesse Bayerns in München) und der Ferienmesse in Wien.
Sonja Skalnik: Dazu kommt das Aufsteirern in Graz oder die Wein & Genuss in Linz, wo wir mit 25 Winzern vertreten sein werden. Zudem bemühen wir uns um möglichst viele Busreisen in unsere Region.
Wann beginnt die Saison im Thermen- & Vulkanland so richtig?
Christian Contola: Wir sind eine beliebte Ganzjahresdestination, aber mit den Openings zu Frühlingsbeginn bekommt der Tourismus nochmals einen richtigen Schub. Der frühe Frühling ist eine große Stärke unserer Region: Während anderswo noch Schnee liegt, sind bei uns bereits viele Menschen nicht nur mit dem Rad in der Natur unterwegs oder schlagen auf den vier Golfplätzen ab.
Sonja Skalnik: Ein erstes Highlight ist der Vulkanland Frühlingslauf am 18. März in Leitersdorf, welcher ab diesem Jahr ein offizieller Partnerlauf des Vienna City Marathons ist. Ein weiterer Höhepunkt ist das traditionelle Anradeln in Bad Radkersburg, dazu kommen die Thermen- & Vulkanland Golftage.
Verraten Sie uns weitere touristische Höhepunkte in diesem Jahr?
Sonja Skalnik: Es gibt viele Erlebnisse, bei denen man einfach dabei sein muss. Vom Klöcher Winzerzug über Terra Vulcania in St. Anna/Aigen bis hin zu den vielen weiteren Weinfesten oder Kirtagen, die große Tradition haben. Dazu kommen viele kulturelle Veranstaltungen, die im ganzen Jahr geboten werden – und natürlich die Schlösser und Burgen, Museen oder die Vulkanland Route 66, die ganzjährig etwas zu bieten hat.
Christian Contola: Im Sommer locken Bad Radkersburg, Fehring, Feldbach und Fürstenfeld mit tollen Events in die vier Städte der Region. Bei uns ist wirklich immer was los und die Aufgabe des Tourismusverbandes Thermen- & Vulkanland ist es, gemeinsam mit den Gemeinden diese Vielfalt an Veranstaltungen zu präsentieren.
Sind noch alle ehemaligen Tourismusbüros für die Gäste geöffnet?
Christian Contola: Ja, wir entwickeln uns mit unserer Bürostrukturreform laufend weiter und bemühen uns, den Gästen die bestmögliche Betreuung zukommen zu lassen.
Sonja Skalnik: Unser Team in den einzelnen Gästeinformationen hat ein geballtes touristisches Wissen wie auch alle anderen Mitarbeiter:innen, die in den diversen Bereichen tätig sind!
Wie verläuft die Zusammenarbeit mit Steiermark Tourismus?
Sonja Skalnik: Sehr gut, es gibt regelmäßige Treffen mit den anderen Erlebnisregionen und dem Steiermark Tourismus, wobei ein reger Erfahrungsaustausch betrieben wird. Im Oktober letzten Jahres hat der Tourismusverband Thermen- & Vulkanland sein Magazin „Sehnsuchtsland“ präsentiert.
Sind weitere Ausgaben geplant?
Christian Contola: Mitte März wird die Frühjahr/Sommer-Ausgabe in einer Auflage von 60.000 Magazinen erscheinen, diese werden wir wieder an rund 36.000 Haushalte in unseren Tourismusgemeinden schicken. Zusätzlich werden wir das Magazin an die Besucher:innen der Ferienmesse und des Steiermark-Frühlings in Wien verteilen, um Menschen einen Aufenthalt im Thermen- & Vulkanland schmackhaft zu machen.
Was wünschen Sie sich vom Tourismusjahr 2023?
Sonja Skalnik und Christian Contola: Wir sind bemüht, die besten Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Jahr für unsere Erlebnisregion zu schaffen. Wenn wir alle – Tourismusverband, Thermen, Gemeinden, Betriebe, Leader Regionen und die Regionalentwicklung – gemeinsam an einem Strang ziehen und den Gästen unsere Region noch näherbringen, werden wir unsere großen Ziele zum Wohle aller im Thermen- & Vulkanland schneller erreichen.
Um noch stärker auftreten zu können, verstärken auch wir unser Team und laden alle am Tourismus Interessierten ein, sich bei uns zu bewerben und vielleicht schon bald dort arbeiten zu können, wo andere Urlaub machen.
Foto von links: Christian Thomaser, Vorsitzende Sonja Skalnik und Geschäftsführer Christian Contola
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