Da es bei dieser Etappe viel zu entdecken gibt, verlässt du die Anlaufalm am besten zeitig. Auf dem Karrenweg, auf dem du tags davor gekommen bist, geht es über den Almboden zurück. Am westlichen Rand der Weide folgst du dem Wegweiser Richtung Hochschlacht. 400 Höhenmeter schlängelt sich der anspruchsvolle Steig, einem Felskamm folgend zur Großen Schlucht hinab. Gerade bei Regenwetter kann es dort auf steilen Stücken rutschig sein. Für diesen Abschnitt besteht daher eine leichtere und markierte Umgehungsvariante, die im Bereich Weißwasser wieder auf den Normalweg trifft.
An mehreren Stellen gibt der Weg herrliche Panoramablicke auf die wilde Waldlandschaft des Nationalparks Kalkalpen frei. Unterschiedliche Waldtypen und auch vom Borkenkäfer befallene Fichtenbestände werden sichtbar. In der Wildniszone dürfen die "Käferbäume" stehen bleiben und sterben, wie es der Lauf der Natur vorsieht. Über 30 % aller Waldorganismen, wie Vögel, Käfer und Pilze, brauchen nämlich alte Bäume und ausreichend Totholz zum Überleben.
Direkt am Schleierwasserfall mündet der Steig in den bereits bekannten Hintergebirgsradweg, dem du links bachaufwärts bis zum Biwakplatz Weißwasser folgst. Vom Biwakplatz führt der Weg über den alten, wunderschön angelegten „Knappensteig“ zur Blahbergalm hinauf. Im Bereich der Blahbergalm wurde früher Bauxit und Gagat abgebaut. Einige Überreste der einstigen Materialseilbahn und zugesprengte Tunneleingänge findet man heute noch. An Wochenenden von Mitte Juni bis Anfang Oktober werden auf der Blahbergalm selbst gemachtes Brot, Topfen und Speck, süße „Hosnearln“ (Hasenohren) und „gebackene Mäuse“ kredenzt.
Von der Blahbergalm geht es am Wanderweg 475 an den märchenhaften Sieben-Brünn Quellen vorbei und über den Ahornsattel zur Dörflmoaralm. Die prächtige Gipfelkulisse des Toten Gebirges wird sichtbar. Danach geht es gemütlich bergab zum Hengstpass. Bei der Jausenstation Zickerreith folgst du der Hengstpass Straße ca. 250 Meter nach links bis zur Passhöhe, wo du rechts auf den Güterweg Richtung Egglam abzweigst. Noch vor der Egglalm folgst du der Forststraße abwärts zur Rotkreuzkapelle. Danach schlängelt sich der Weg neben dem Laussabach abwärts zum Weidegebiet der Laussabaueralm. Zuletzt strebst du dem Almgebäude zu, das sich unter mächtigen, über 300 Jahre alten Linden befindet.