Der Uhrturm schaut uns nach, wenn wir Graz heute verlassen. Und zwar am Murradweg entlang des linken Murufers – erst beim Schönaugürtel überqueren wir die Mur und wechseln auf das rechte Murufer. Weiter geht´s nun immer Richtung Süden. An der darauffolgenden Bahnbrücke können wir uns übrigens aussuchen, welche Uferseite wir bis Kalsdorf wählen, wobei durchwegs die rechte Murufwerseite gewählt wird. Vorher sei aber noch ein Abstecher zum Johann Puch Museum empfohlen!
Am rechten Ufer nach Kalsdorf, unserer bevorzugten Variante, radeln wir nun immer gegen Süden vorbei am Flughafen Graz-Thalerhof mit dem dahinter liegenden Schwarzl Freizeitzentrum - ein Ort vieler Festivals, mit einem Vergnügungspark, einer Camping-Anlage, Platz für Ruhesuchende und mit viel Gastronomie. Auf der Hauptroute schlagen wir jetzt den Weg weiter nach Wildon ein. Zunächst durch einen wunderschönen Auwald umgeben uns bald sanfte Felder und Wiesen in offener, freier Landschaft. Bald begrüßt uns Kalsdorf, wo auch die linke Murufervariante, die über Fernitz führt, einmündet.
Über Werndorf gelangen wir nach Wildon mit seinem Kulturpark Hengist. Unser Weg setzt sich zwischen Bahn und Mur bis Lebring an der Mur mit dem schönen Schloss Murstätten fort. Der Radweg verläuft ab Lebring wieder in der Nähe der Mur. Bald erreichen wir Gralla, wo wir rechts abzweigen, die A9 Phyrnautobahn passieren und nach Leibnitz, unseren Etappenort, radeln. Nach etwa 5 km liegt das Zentrum von Leibnitz mit dem wunderschönen Hauptplatz vor uns.
Wir haben uns ja zu Beginn unserer Tour eins vorgenommen: Wir radeln den Murradweg nicht einfach ab. Wir erobern ihn, wir wollen die Steiermark auf dem Rad von ihrer schönsten Seite kennen lernen. Und hier, in Leibnitz ist es fast ein Muss, zuerst das Schloss Seggau zu sehen, dessen Geschichte bis zu den Römern zurückreicht, und dessen über 300 Jahre alter Weinkeller eine wahre Gaumen- und Augenfreude ist, bevor wir uns gestärkt aufmachen, das Sulmtal zu sehen. Und wir werden merken: Ganz schnell könnte sich unser Ausflug um einen Tag verlängern.
Vorbei am Sulmteich geht es nach Kitzeck, den höchstgelegenen Weinort Europas. Eine Reihe uriger, gemütlicher Buschenschanken mit hervorragenden Produkten aus der Steiermark und besten Weinen erwarten jene von uns, die die doch herausfordernde Steigung auf den letzten Kilometern bewältigt haben. Der Ausblick, der sich uns von Kitzeck im 360-Grad-Rundumwinkel bietet, ist sprichwörtlich atemberaubend. Hier darf dieser Begriff ruhigen Gewissens gebraucht werden. Ein Sonnenuntergang mit Blick über das Sulmtal wird Ihnen immer in Erinnerung bleiben. Vielleicht wird der eine oder andere danach und nach einem guten Glas Wein lieber hier nächtigen, bevor wir munter und voll positiver Gedanken zu unserer letzten Etappe in Österreich aufbrechen.
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