Die Steiermark birgt nämlich eine landschaftliche Vielfalt, die in Europa ihresgleichen sucht – sie ist aber auch bekannt für ihre kulturellen Schätze, ihre kulinarischen Spezialitäten und die Herzlichkeit ihrer Bewohner. Alle diese Seiten der Steiermark kann man nun entlang der Wanderroute „Vom Gletscher zum Wein“ hautnah und in aller Muße erleben. Die Südroute führt in 25 Tagesetappen vom Dachstein Gletscher über die Schladminger Tauern, die Urlaubsregion Murtal, die Region Graz und das Schilcherland in den Naturpark Südsteiermark.
Richtung Süden führt die Nordroute ja letztlich auch. Die Südroute führt nur direkter in den Süden und dass sie somit kürzer ist als die Nordroute, liegt auf der Hand. Über die Schladminger Tauern bis ins Bergsteigerdorf Krakau ist der Begriff „Ebene“ ein Fremdwort, denn es geht entweder steil bergauf oder steil bergab. Und zwischendurch: die schönsten und höchsten Gipfel der Schladminger Tauern, an deren Südabdachung das Bergsteigerdorf Krakau und die benachbarte historische Kleinstadt Murau liegen.
Murau zählt mit seiner langen Geschichte, dem imposanten Schloss inmitten der Stadt und dem umfangreichen Aktivangebot zu den Höhepunkten der Südroute. Nach elf Tagen und 137 Kilometern erlebt man dann auch ein weiteres kulturelles Hoch: Im Benediktinerstift St. Lambrecht im Naturpark Grebenzen stecken immerhin fast tausend Jahre steirische Geschichte, die man anhand einer Kunsthistorischen und einer Volkskundlichen Sammlung nachempfinden kann. Mit Tausendern wird man auf der Strecke dann noch öfter konfrontiert.
Bevor man über den idyllisch gelegenen Ort Obdach im Zirbenland auf die Koralm, einem langgezogenen Höhenrücken zwischen den beiden Bundesländern Steiermark und Kärnten gelangt, muss man erst den 2.396 Meter hohen in den Seetaler Alpen gelegenen Zirbitzkogel bezwingen. Nach dem Packsattel und der Koralm taucht man dann endlich ins Weinland ab. Beziehungsweise ins Schilcherland, dessen „Hauptstadt“ Deutschlandsberg ist. Und wenn man jetzt behauptet, dass die Gegend ab hier wirtlicher wird, hat das auch mit der steigenden Dichte an aussichtsreichen Weingütern und Buschenschenken, die uns bis nach Leibnitz im Naturpark Südsteiermark begleiten, zu tun.
Noch gut zu wissen: Die Südroute wie auch die Nordroute können auch in Teilabschnitten erwandert werden, denn dank Öffentlichem Verkehr – neben Bahn und Postbus gibt es auch so genannte Wander- und Tälerbusse sowie Wandertaxis – ist es von nahezu jedem Endziel möglich wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren.